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Ein zugewachsenes Haus im Spreewald

© Robert Klages

Bio-Radtour im Spreewald: Mit Gurken-Radler durch die Fahrradwaschanlage

Das Land Brandenburg hat fünf Bio-Radtouren vorgestellt. Unser Autor testet die Spreewald-Strecke, kommt von der Route ab und kommt mit sauberem Rad zurück.

Den Spreewald schaut man sich am besten vom Bötchen aus an? Klar, dabei ein Schnäpschen auf dem Kähnchen und schon schippert man angenehm durchs Spreedelta, am Ufer Nutrias und Heuschober. Man kann den Spreewald natürlich auch auf dem Fahrrad erkunden. Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL) hat fünf Bio-Radtouren durch Brandenburg erstellt.

Nachdem ich die Strecken Barnim und Uckermark schon abgefahren bin, habe ich letzte Woche die Spreewald-Route getestet. Diese geht laut Plan im Kreis, von Cottbus nach Cottbus, Anreise von Berlin mit dem Zug in rund zwei Stunden – oder mehr, denn derzeit ist der Bahnbetrieb aufgrund bröselnder Betonschwellen eingeschränkt.

Eine schöne Reise von etwa 50 Kilometern, alles flach. Es wurden Stationen zum Essen und Trinken eingezeichnet, so zum Beispiel die Hofkäserei in Drahnow mit Gurken-Radler (man denkt „bäh“, aber schmeckt). Zuvor führte die Tour durch die schöne Cottbuser Spreeaue bis nach Lakoma.

Spreewälder Gurken-Radler: überraschend erfrischend.

© Robert Klages

Das ehemals sorbische Dorf musste 2006 dem Braunkohletagebau weichen. Man erinnert sich an eine langanhaltende Besetzung, Konzerte von Liedermacher Gerhard Gundermann und Proteste gegen den Braunkohleabbau – am Ende vergeblich: Heute erinnern Infotafeln an den Kampf gegen die Kohle.

Mittags gibt es sorbischen Hirseeintopf mit Kürbis und Meerrettichsuppe in der Gaststätte am alten Spreewaldbahnhof Briesen. Anschließend gurke ich weiter die Bio-Radstrecke entlang, aber nur noch ein Stück, denn kurz vor Cottbus denke ich: Warum nicht weiterfahren? Also quer durch den Spreewald Richtung Lübben – ich verlasse die Bio-Route. Leider sind die Radwege im Spreewald aneinander geflickte Betonplatten, so dass es nur so ruckelt. Aber es ist trotzdem schön, vorbei an Kanälen, Wiesen und Häusern.

Die Radler-Scheue in Burg, mit Restaurant, Eis, Radverleih und Werkstatt.

© Robert Klages

In Burg, der Hauptstadt des Spreewaldes, lasse ich mein Fahrrad in der „Radler-Scheune“ durchchecken. Das metallische Geräusch, das meine Vorderbremse von sich gibt, ist schnell behoben mit einigen Feineinstellungen. In Berlin hatten am Tag zuvor drei Radläden keine Zeit für mich gehabt. Ich bin quasi mit defektem Rad losgefahren und komme mit einem reparierten zurück.

Die Fahrradwaschanlage in Burg.

© Robert Klages

Dann kommt das Rad noch in die Waschanlage: für 10 Euro wird es wie ein Automobil abgespritzt, eingeseift, mit Besen abgeschrubbt, getrocknet und geölt. Nur letzteres macht der Mechaniker per Hand – für das davor gibt es die Fahrradwaschanlage. Sauber geht es weiter bis nach Lübben und von dort mit dem Regio zurück nach Berlin.

Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für den Bezirk Lichtenberg, hier einige Themen dieser Woche:

  • Wenn Auto-Parkplätze wegfallen: Senatsverwaltung stoppt vorerst Radwegprojekte
  • Radweg Siegfriedstraße betroffen, doch der Bezirk macht weiter 
  • CDU mit Alltagsrassismus, aber Kritik daran ist nicht konform mit der BVV-Geschäftsordnung
  • Die Frauenbeauftragte, die Kugeln wirft
  • Museum Berlin-Karlshorst setzt sich kritisch mit Fotos eines Wehrmachtsarztes auseinander: Bilder aus dem besetzten Osteuropa 1941/42
  • Bauhaus to go: Ausstellung in der rk-Galerie endet mit Performances 
  • Berlins größter Rugby-Verein wird 20

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