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Die diesjährige Spargelernte stellt mit 18.100 Tonnen den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2015 dar, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch mitteilte

© picture alliance/dpa

Ausblick auf Spargelsaison 2023 : Bauern-Präsident rechnet mit weniger Anbaufläche

Brandenburg ist Spargelland. Doch 2022 war die Saison mau. Einheimischer Spargel blieb in den Regalen liegen. Wie reagieren die Betriebe in der neuen Saison auf die Flaute?

Bauernverbandspräsident Henrik Wendorff rechnet nach einer mauen Spargel-Saison 2022 damit, dass der Anbau des Gemüses in Brandenburg im kommenden Jahr etwas geringer ausfällt. „Wir haben schon Signale, dass die Spargel-Anbaufläche zurückgeht“, sagte Wendorff der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Das hängt sicherlich damit zusammen, dass der Absatz im Jahr 2022 aus unterschiedlichsten Gründen nicht der einfachste war, und mit der Explosion der Produktionskosten.“

Die Spargelernte 2022 stellte nach Statistik-Angaben aus dem Sommer mit 18.100 Tonnen den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2015 dar. Die Anbaufläche lag bei rund 3800 Hektar.

Die Brandenburger Spargelbauern klagten 2022 über eine schlechte Verkaufssaison. Kaufzurückhaltung wegen des Ukraine-Krieges und der wirtschaftlichen Unsicherheit sei zu spüren gewesen, hieß es. Konkurenz machen den einheimischen Spargelbauern günstigere Produkte aus dem Ausland. Der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, hatte im Sommer gesagt, eine deutliche Verkleinerung der Anbauflächen sei im Gespräch.

Eine geringe Anbaufläche bedeutet nicht automatisch weniger Ertrag

Der Verband der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer (VOSBA) kann Monate vor Beginn der Saison nur eine ganz vorsichtige Einschätzung für 2023 geben. Die Anbaufläche könnte um die zehn Prozent abnehmen, hieß es. Eine seriöse Prognose sei derzeit aber nicht möglich. „Gründe für Flächenreduktionen können sehr vielfältig sein, am Ende zählt einzig und allein die Wirtschaftlichkeit des Anbaus“, teilte Verbands-Geschäftsführer Frank Saalfeld mit.

Eine geringere Anbaufläche muss jedoch nicht automatisch die Ernte und das Spargel-Angebot schmälern. In Niedersachsen etwa gab es 2022 mehr Ertrag auf weniger Fläche.

Bauern-Präsident Wendorff erwartet jedoch, dass Kunden möglicherweise weitere Wege haben, um brandenburgischen Spargel zu kaufen. „Vielleicht wird da nicht mehr an jeder Ecke ein Spargel-Verkaufswagen, so wie man es kennt, stehen.“ Brandenburg gilt als Ostdeutschlands größtes Spargelanbaugebiet. (dpa)

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