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Close-up of doctor taking blood pressure of patient in medical practice

© mauritius images / Westend61 / Philipp Nemenz

Alarmierender Befund: Brandenburgs Ärzteschaft ist deutlich überaltert

Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Hausärzte in der Mark beträgt laut Gesundheitsministerium derzeit 54,7 Jahre. 196 von 1665 Hausärzten sind über 65 Jahre alt.

Brandenburgs niedergelassene Ärzteschaft ist deutlich überaltert. Das geht aus einer Antwort des Potsdamer Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Daniela Oeynhausen hervor, die am Montag vom Landtag veröffentlicht wurde. Demnach beträgt das Durchschnittsalter der niedergelassenen Hausärzte in der Mark derzeit 54,7 Jahre. Insgesamt 196 von 1665 Hausärzten seien über 65 Jahre alt.

Noch höher ist das Durchschnittsalter bei Ärztlichen Psychotherapeuten (57,1 Jahre), Chirurgen und Orthopäden (55,3 Jahre) oder Nervenärzten (55,0 Jahre). Den höchsten Altersdurchschnitt haben die niedergelassenen Transfusionsmediziner mit 59,3 Jahren. Allerdings sind in dieser Fachdisziplin nur drei Ärzte im Land Brandenburg aktiv.

Die Abgeordnete hat in ihrer Anfrage auch die Zulassungsmöglichkeiten für Mediziner abgefragt, die sich im Land Brandenburg neu niederlassen wollen. Demnach gibt es für Hausärzte allein im Bereich Eberswalde 17,5 Zulassungsmöglichkeiten. Im Bereich Perleberg-Wittenberge stehen acht Niederlassungsmöglichkeiten zur Verfügung, im Bereich Pritzwalk-Wittstock könnten 5,5 Arztsitze vergeben werden. Im Bereich Prenzlau stehen 6,5 und im Bereich Templin 2,5 Arztsitze für Hausärzte, die sich mit einer eigenen Praxis niederlassen wollen, zur Verfügung.

Schlechtere Versorgung als im Bundesdurchschnitt

Insgesamt kommt in Brandenburg derzeit auf 726 Einwohner ein Vertragsarzt. Damit ist das Land deutlich schlechter versorgt, als der Bundesdurchschnitt, wo auf 686 Einwohner ein Vertragsarzt kommt. Mecklenburg-Vorpommern liegt dagegen mit einem Wert von 640 Einwohnern pro Vertragsarzt deutlich besser im Rennen, als Brandenburg.

Sowohl die Kassenärztliche Vereinigung als auch die Landesregierung bemühen sich seit Jahren, etwa mit dem sogenannten Landarztstipendium, diesen Zustand zu ändern. Doch die Antwort auf die „Kleine Anfrage“ der Abgeordneten zeigt, dass derzeit noch viel Luft nach oben ist.

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