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Sahra Wagenknecht (Linke) während der 51. Sitzung im Bundestag am 8. September 2022

© Foto: Imago/Emmanuele Contini

„Beispielloser Wirtschaftskrieg“ gegen Russland: Wagenknecht macht Bundesregierung für hohe Energiepreise verantwortlich

Die Linken-Politikerin kritisiert im Bundestag erneut die Sanktionen gegen Russland. Ihr Nachredner wirft ihr eine „Täter-Opfer-Umkehr“ vor.

Wieder einmal sorgt Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht mit ihren Aussagen zum russischen Angriffskrieg für Empörung. Im Rahmen der Haushaltsdebatte am Donnerstag im Bundestag forderte Wagenknecht ein Ende der Sanktionen gegen Russland, die sie für die hohen Energiepreise verantwortlich machte.

„Das größte Problem ist Ihre grandiose Idee, einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen“, warf sie der Regierung vor. Die Vorstellung, Putin dadurch zu bestrafen, indem man Millionen Familien in die Armut stürze „und unsere Industrie zerstören, während Gazprom Rekordgewinne macht – ja wie bescheuert ist das denn“, echauffierte sie sich.

Bereits Anfang August hatte sich Wagenknecht durch einen Tweet den Unmut von Teilen ihrer Partei auf sich gezogen. Damals kritisierte Wagenknecht die Grünen für ihre veränderte Haltung in der Energiepolitik im Zuge des Ukraine-Kriegs. „Wiederinbetriebnahme der Kohlekraftwerke zeigt: Klimawandel war für Grüne gestern wichtig. Heute hat wahnsinniger Krieg gegen Russland für frühere Ökopartei Top-Priorität“, schrieb sie damals. Die Parteivorsitzende der Linken, Jannine Wissler, distanzierte sich damals von Wagenknechts Äußerungen.

Bei ihrer jetzigen Rede erhielt Wagenknecht jedoch Applaus aus den eigenen Reihen. Allerdings waren offenbar auch einige Linken-Abgeordnete nicht im Saal. So offenbar der Ex-Parteichef Bernd Riexinger, der twitterte: „Es gibt keinen ,Wirtschaftskrieg gegen Russland’. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Es darf niemals einen Zweifel geben, auf welcher Seite die Linke steht.“

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Den Applaus, den Wagenknecht von ihrer Partei für ihre Rede erhielt, kritisierte auch Nachredner Felix Banaszak von den Grünen heftig. Es spreche Bände, dass der Co-Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Dietmar Bartsch klatsche, sagte Banaszak. Dass Wagenknecht „diese Täter-Opfer-Umkehr betreibt und Putin zum Opfer eines westlichen Wirtschaftskriegs stilisiert (…) ist beschämend“, sagte er weiter. (Tsp)

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