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Waren, Mecklenburg-Vorpommern: Christian Drosten, Virologe, kommt in Begleitung mehrerer Männer zum Amtsgericht. Drosten ist als Zeuge in dem Prozess mit drei Angeklagten geladen, die ihn im Sommer 2022 auf einem Campingplatz unter anderem als „Massenmörder“ beschimpft haben sollen.

© dpa/Bernd Wüstneck

Tagesspiegel Plus

Virologe Drosten als Zeuge vor Gericht : „Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihren Medienkonsum überprüfen“

Im Prozess um drei pöbelnde Dauercamper wird der Zeuge Christian Drosten von den Anwälten der Gegenseite in die Mangel genommen. Über einen denkwürdigen Tag vor Gericht.

Zuweilen wirkt dieser sonnige Dienstag im lichtdurchfluteten Saal des Amtsgerichts von Waren an der Müritz wie dem Drehbuch eines Theaterstücks entsprungen. Voller Höhen, Tiefen und überraschender Wendungen. Die Akteure: ein träger Richter, drei provokante Verteidiger und ein Star-Virologe im Kreuzverhör.

Das Publikum im Saal honoriert die Geschehnisse ab und zu mit Gelächter, vor allem aber immer wieder mit perplexen, fast ungläubigen Blicken. Denn das, was sich vor den Augen der Öffentlichkeit in Waren abspielt, ist alles andere als ein gewöhnlicher Gerichtsprozess.

Zugrunde liegt dem Verfahren eine Situation, die sich im Juni 2022 auf einem Mecklenburger Campingplatz abspielte. Drei Berliner Dauercamper trafen dort auf den urlaubenden Charité-Virologen Christian Drosten und seine Familie. Die Camper sollen den 51-jährigen Wissenschaftler massiv beleidigt haben. Immer wieder seien dabei auch Wörter aus dem verschwörungsideologischen Milieu gefallen. Am Dienstagmittag erschien Drosten persönlich im Zeugenstand des Amtsgerichts und muss sich dort wie ein Angeklagter gefühlt haben.

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