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Schweine im Mastbetrieb in einem niedersächsischen Stall (Archivbild vom 06.01.2023).

© dpa/Sina Schuldt

Umfrage unter Europäern: 69 Prozent würden für höhere Tierschutzstandards mehr Geld zahlen

Viele Europäer würden mehr Geld für Tierprodukte zahlen, wenn die Tierschutzstandards besser wären. Das zumindest sagen mehr als zwei Drittel in einer Umfrage.

Die Bereitschaft, für mehr Tierschutz auch mehr Geld für Lebensmittel zu zahlen, ist einer Umfrage zufolge unter den europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern hoch. Eine Befragung in acht EU-Staaten im Auftrag des europäischen Verbraucherschutzverbands Beuc ergab, dass zum einen 88,5 Prozent der Befragten eine Anhebung von Tierhaltungsstandards befürworten, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag mitteilte. Zudem sind 69 Prozent bereit, dafür auch mehr Geld zu zahlen.

Verbraucherinnen und Verbraucher wollen der Umfrage zufolge außerdem wissen, wie die Tiere gehalten werden. Rund 72 Prozent wünschen sich demnach eine Haltungskennzeichnung, wie es sie bereits europaweit bei Eiern gibt, auch für andere Tierarten und Produkte. In Deutschland liegt diese Zustimmung sogar bei knapp 77 Prozent - hier gibt es bereits eine staatliche Haltungskennzeichnung für unverarbeitetes Schweinefleisch.

Die Umfrage wurde in Deutschland, Belgien, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien und Schweden vorgenommen, sie ist laut vzbv repräsentativ. Der Fragebogen wurde an rund 1000 Befragte pro Land verteilt.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien „bereit, ihren Beitrag für mehr Tierwohl zu leisten“, erklärte dazu vzbv-Chefin Ramona Pop. Eine zeitlich beschränkte Tierwohlabgabe sei sinnvoll, um den Umbau der Tierhaltung finanziell zu unterstützen, fuhr sie fort. Sie dürfe aber nur Landwirtinnen und Landwirten zugutekommen, die nachweislich für mehr Tierwohl sorgten.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) befürwortet eine Tierwohlabgabe. Empfehlungen für eine solche Abgabe hatte eine Kommission unter dem Vorsitz des einstigen Landwirtschaftsministers Jochen Borchert schon Anfang 2020 vorgelegt. Demnach könnten etwa je Kilo Fleisch 40 Cent Aufschlag fällig werden. (AFP)

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