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Klimaaktivistin Greta Thunberg nimmt an einer Protestaktion nach der Räumung von Lützerath teil.

© dpa/Federico Gambarini

Räumung von Lützerath: Kretschmann nennt Greta Thunbergs Grünen-Kritik „Blödsinn“

Thunberg hält sich immer noch in der Nähe von Lützerath auf und nimmt an Demonstrationen teil. Für Winfried Kretschmann sind die Proteste „das falsche Symbol“.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat Fundamentalkritik der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg an seiner Partei mit scharfen Worten zurückgewiesen. Thunbergs Vorwurf, von Grünen mitgetragene Energiepolitik sei „Verrat an den künftigen und gegenwärtigen Generationen“, widersprach Kretschmann am Dienstag in Stuttgart, diese Aussage sei „einfach Blödsinn – es wird nichts verraten“. Tatsächlich sei es den Grünen gelungen, den Kohleausstieg um Jahre vorzuziehen.

Thunberg hatte laut Medienberichten bei den Protesten für den Erhalt des von Abbaggerung betroffenen Ortes Lützerath am Samstag eine leidenschaftliche Rede gegen den weiteren Kohleabbau gehalten. Sie nannte es „eine Schande“, dass Deutschland trotz der Klimakrise weiter Verträge mit Energieunternehmen wie RWE abschließe, die Kohle abbauten und verfeuerten.

Auch nach der Räumung des Braunkohledorfes hält sich Thunberg in der Region auf. Am Dienstag lief sie überraschend bei einer Klimaschutz-Demonstration mit, die im Ort Keyenberg in der Nähe von Lützerath begonnen hatte, wie ein dpa-Fotograf berichtete. Mit einer dicken Mütze auf dem Kopf habe sie sich unter die Demonstranten gemischt.

Ein Thunberg-Sprecher erklärte auf Anfrage, dass die Klimaaktivistin noch in der Region sei und „an verschiedenen Aktivitäten“ teilnehmen werde. Thunberg war in den vergangenen Tagen immer wieder in und um Lützerath aufgetaucht.

Laut Kretschmann ist der Protest gegen die Räumung von Lützerath zwar legitim, aber „das falsche Symbol“. Das Ergebnis der Verhandlungen sei ja gewesen, dass vier Ortschaften erhalten blieben. „Gegen den Erfolg im Klimaschutz zu demonstrieren, macht nicht wirklich Sinn“, sagte der Grünen-Politiker. (dpa/epd)

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