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Die Stadt ist während eines Stromausfalls nach einem russischen Raketenangriff unbeleuchtet.

© dpa / Foto: dpa/Andrew Kravchenko

Update

Neue Angriffswelle gegen ukrainische Infrastruktur: Russen setzten offenbar rund 70 Marschflugkörper ein

Die Angriffe seien von strategischen Bombern aus weiter Entfernung gestartet worden, heißt es. Die Ukraine meldet landesweite Stromausfälle.

| Update:

Russland hat am Montag mit einer neuen Welle von Raketenangriffen auf die Infrastruktur des Nachbarlands Ukraine begonnen. 

Dabei hat das russische Militär nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr knapp 70 Marschflugkörper eingesetzt. Ein großer Teil sei von strategischen Bombern aus großer Entfernung, etwa über dem Kaspischen Meer, gestartet worden, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Mitteilung. 22 Lenkwaffen vom Typ „Kalibr“ seien von Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert worden.

Die ukrainische Luftabwehr habe einen Großteil der Angriffe abgewehrt. „Insgesamt wurden mehr als 60 Raketen der Invasoren abgeschossen“, hieß es. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.

Stromausfälle in mehreren Regionen der Ukraine

In der südukrainischen Hafenstadt Odessa brach nach örtlichen Berichten aufgrund von Stromausfällen die Wasserversorgung zusammen. Blackouts und damit verbundene Ausfälle der Fernheizung und der Wasserversorgung gab es nach offiziellen Angaben auch in der Industriestadt Krywyj Rih im Südosten.

40 Prozent der Region Kiew sind ohne Strom, wie die Verwaltung mitteilt. Es gebe keine „kritischen Konsequenzen“ der Angriffe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, der ukrainischen Flugabwehr sei es gelungen mehr als 30 russische Raketen vom Himmel zu holen. Es liefen bereits Arbeiten, um die Stromversorgung wiederherzustellen. 

In vielen Teilen der Ukraine gab es Luftalarm. Sirenen heulten, teilen örtliche Behörden mit. Die Menschen seien dringend aufgerufen, Schutz zu suchen. „Ignorieren Sie den Alarm nicht, wir werden zurückschlagen“, schreibt der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Twitter.

Energieversorger warnt vor landesweiten Stromsperren

Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo hat am Montag vor landesweiten Stromsperren gewarnt. Aufgrund der Folgen des Beschusses und um das „Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch aufrechtzuerhalten“, würden in allen Regionen der Ukraine Notabschaltungen eingeführt, teilte der staatliche Stromversorger Ukrenergo im Onlinekanal Telegram mit. Vorrangig würden wichtige Infrastruktur-Einrichtungen mit Strom versorgt.

„Die Situation ist schwierig, aber unter Kontrolle“, hieß es weiter. Einige Kraftwerke könnten vorübergehend nicht mit voller Kraft laufen. „In Kombination mit dem zunehmenden Frost in den kommenden 24 Stunden wird dies zu einem Elektrizitätsdefizit im System führen“, erklärte Ukrenergo. Die notwendigen Reparaturen liefen.

Der US-Sender CNN berichtet, dass laut ukrainischen Beamten russische Streitkräfte einen neuen Satz Raketen auf die Ukraine abgefeuert haben.

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„Wir sehen, dass strategische Bomber gestartet sind und die erste Raketenwelle bereits abgefeuert wurde“, wird Yurii Ihnat zitiert, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Es könne mehrere Angriffswellen geben.

Der politische Berater und Autor der Zeitung Kyiv Post schreibt in den sozialen Medien: „13 feindliche Flugzeuge haben jeweils 8 Raketen abgefeuert, die Gesamtzahl beträgt 104. Außerdem wurden ‘Kalibr’-Raketenträger ins Meer geschossen, eine Salve von 16 Raketen ist möglich. Raketen können gegen 13:30 Uhr einschlagen.“

Laut dem „Kyiv Independent“ gibt es Berichte über Explosionen in den fünf Oblasten Charkiw, Donezk, Dnjepropetrowsk, Saporischschja und Poltawa. (dpa/Tsp/Reuters)

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