zum Hauptinhalt
Schild einer Demonstration unter dem Motto: Solidarität mit den Protestierenden im Iran anlässlich der Ausschreitungen nach dem Tod von Mahsa Amini. (Archiv)

© Foto: IMAGO/Stefan Trappe

Nach 40 Tagen Trauer um Mahsa Amini: Demonstranten wollen iranisches Behördengebäude stürmen

Berichten zufolge versuchten Demonstranten im Nordwesten Irans Behördengebäude zu besetzen. Es sollen Schüsse gefallen und mindestens ein Demonstrant getötet worden sein.

Im Nordwesten des Irans haben Demonstranten Berichten zufolge versucht, Behördengebäude zu besetzen. Videos in sozialen Medien zeigten am Donnerstag Menschenmassen, die aus der kurdischen Stadt Mahabad stammen sollen.

Es war zunächst unklar, ob die Demonstranten wie behauptet auch das Büro des Gouverneurs besetzt hatten. Zudem wurde über Schüsse in der Stadt berichtet. Die Umstände waren unklar. Die Videos ließen sich zunächst nicht verifizieren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna erklärte, mit Hilfe der Polizei sei ein Eindringen der Demonstranten verhindert worden. Sie veröffentliche mehrere Fotos chaotischer Straßenszenen mit ausgebrannten Läden. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Menschenrechtsorganisation Hengaw mit Sitz in Oslo, die Kontakte in die Region unterhält, berichtete über Zusammenstöße mit Sicherheitskräften, bei denen in Mahabad mindestens ein Demonstrant getötet worden sein soll.

Am Mittwoch waren im Iran 40 Tage nach dem Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini erneut Menschenmassen auf den Straßen. Mehr als 10.000 Menschen versammelten sich alleine in Aminis Heimatstadt Saghes, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete.

Im Iran wird nach dem Tod eines Familienmitglieds traditionell 40 Tage lang getrauert. Aktivisten hatten daher zu landesweiten Protesten aufgerufen. Berichten zufolge gab es in mindestens 33 Städten Proteste.

Auslöser der systemkritischen Massenproteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll.

Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false