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Irak: Mindestens 22 Tote bei Selbstmordanschlag

Ein Selbstmordattentäter in einem Auto hat in der irakischen Stadt Hilla mindestens 22 Bauarbeiter in den Tod gerissen. Weitere 44 wurden nach Angaben von Rettungskräften verletzt.

Hilla/Bagdad - "Der Kamikazetäter sagte den versammelten Menschen, er suche Arbeitskräfte. Dutzende näherten sich dem Auto, das dann explodierte", berichtete ein Augenzeuge. Die Erschütterung beschädigte mehrere Verkaufsstände und kleine Restaurants. Einer der Überlebenden machte sunnitische Extremisten für die Tat verantwortlich. Die 120 Kilometer südlich von Bagdad gelegene Stadt Hilla wird überwiegend von Schiiten bewohnt. Bisher blieb es von ethnischen Spannungen weitgehend verschont.

In Saadija al Dschabal 90 Kilometer östlich von Baakuba griffen Aufständische einen mit Landarbeitern besetzten Bus an. Acht der Insassen wurden nach Polizeiangaben getötet und zwei verletzt. Die Region nördlich von Bagdad, in der Schiiten und Sunniten nebeneinander wohnen, ist seit Monaten Schauplatz ethnisch motivierter Gewalt und Anschläge.

Der syrische Außenminister Walid Muallem wurde am Sonntag zu seinem ersten Besuch im Irak seit dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein erwartet, wie der kurdisch-irakische Abgeordnete Mahmud Otman sagte. Muallem soll demnach dem irakischen Regierungschef Nuri al Maliki und seinen Kollegen Hoschjar Sebari in Bagdad treffen. Die syrische Regierung, der die USA die Unterstützung der Aufständischen im Irak vorwirft und die lange Zeit wegen ihres großen Einflusses im Nachbarland Libanon in der Kritik stand, sieht sich als Gesprächspartner gefragt. Der britische Premier Tony Blair schlug bereits vor, Syrien bei der Suche nach einer Friedenslösung im Nahen Osten einzubinden. (tso/AFP)

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