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Koalitionspartner - oder Kontrahenten? Karl Lauterbach und Marco Buschmann im Bundestag.

© dpa

Debatte über neue Corona-Schutzmaßnahmen: Lauterbach bleibt nur Zweckoptimismus

Die Debatte über Corona-Schutz im Herbst läuft an. So weit, so gut. Doch die FDP hat ihre Hartnäckigkeit bereits hinlänglich bewiesen. Ein Kommentar.

Es ist an der Zeit für eine neue Runde der beliebten Debatte: Was muss jetzt, im Sommer, passieren, damit der nächste Pandemiewinter bewältigt werden kann? Beispielsweise braucht es in der Tat eine erneute Boosterkampagne, damit möglichst viele Menschen mit frischem Impfschutz in den Herbst gehen. Gesundheitsminister Lauterbach denkt voraus – so weit, so gut.

Allerdings: Seit Antritt der Ampel hat die FDP vielfach bewiesen, dass sie Lauterbach nur zu gern am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Sie nutzt die politstrategische Ausgangslage ungerührt für die eigene Agenda eines verqueren Freiheitsverständnisses: Wenn es am Ende zu gar keiner Einigung in Sachen Infektionsschutz kommt, kann das der FDP immer nur recht sein – und so setzt sie eine Politik des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit bei nur minimalen Zugeständnissen an die Koalitionspartner durch. Oh wunderbare Freiheit, im Supermarkt Viren maskenlos in alle Richtung verteilen zu dürfen.

[Aktuelle Infos zum Thema Corona finden Sie hier in unserem Newsblog.]

Lauterbach gibt sich optimistisch und sagt, mit der FDP werde eine vernünftige Einigung möglich sein. Was soll er auch sonst sagen? Zweckoptimismus gehört zum Geschäft. Zum Starrsinn der FDP kommt hinzu, dass die Gesamt-Performance des Ministers dessen Autorität und damit seinen Handlungsspielraum eher nicht vergrößern. Bis auf weiteres gilt: Freies Niesen für freie Bürger.

Karin Christmann

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