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Klimaaktivist:innen blockieren immer wieder Straßen, so wie hier in Bremen.

© dpa/Jörn Hünecke

Klimaaktivist angefahren: Führerschein von Lkw-Fahrer bleibt beschlagnahmt

Das Amtsgericht Stralsund gibt dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, die Fahrerlaubnis des 41-Jährigen weiterhin einzubehalten.

Der 41-jährige Lkw-Fahrer, der bei einer Straßensitzblockade in Stralsund einen Klimaaktivisten angefahren haben soll, muss weiter ohne Führerschein auskommen. Das Amtsgericht Stralsund habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, die Fahrerlaubnis des Mannes weiterhin einzubehalten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Mittwoch. Das Ganze soll bis zum Abschluss des Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung gelten, wenn auch die weiteren Konsequenzen festgelegt werden.

Der Fahrer sei verdächtig, vor einer Woche auf eine auf der Fahrbahn sitzende Person mit seinem Laster zugefahren zu sein und diese etwa einen Meter mitgeschleift zu haben.

Blockierer wurde von der Stoßstange erfasst

Sechs Blockierer hatten den Verkehr am 12. Juli auf einer Verkehrshauptader in Stralsund behindert. Der Lkw-Fahrer habe drei Teilnehmer in seiner Fahrtrichtung zum Teil von der Straße gezerrt und ihnen Schläge angedroht, sagte ein Polizeisprecher. Dann habe sich der Mann ans Steuer gesetzt und sei kurz angefahren. Dabei wurde ein junger Demonstrant, der rechts vor der Stoßstange auf der Fahrbahn saß und sich steif gemacht hatte, kurz nach vorn geschoben. Ernsthaft verletzt wurde laut Polizei niemand.

Der Lkw hielt, der Blockierer stand auf. Der 41-jährige Lkw-Fahrer fuhr weiter und meldete sich abends bei der Polizei in Grimmen, die ihm die Papiere „vorläufig abnahm“. Laut Staatsanwaltschaft wird auch geprüft, ob der Fahrer den Sitzenden vor dem Anfahren sehen konnte. In der Folge wird auch gegen die Aktivisten wegen des Verdachts der Nötigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.

In sozialen Medien hatte der Fall für heftige Diskussionen gesorgt, wobei viele Teilnehmer Verständnis für die Haltung des Fahrers zeigten. Aktivisten der Letzten Generation hatten zuletzt immer wieder Straßen und Flughäfen blockiert und sich dabei teilweise festgeklebt. (dpa)

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