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Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Wirtschaftsminister von Bayern, hält am Politischen Abend auf dem Herbstfest Steinbrünning eine Rede.

© dpa/Tobias C. Köhler

Update

„Hitlergruß gezeigt“: Ehemaliger Mitschüler spricht über Aiwangers Vergangenheit

Hubert Aiwanger soll in seiner Schulzeit Hitler-Reden imitiert und Juden-Witze erzählt haben, berichtet ein Zeitzeuge. Der Chef der Freien Wähler weist die neuen Vorwürfe zurück.

| Update:

In der Affäre um ein altes antisemitisches Flugblatt hat sich erstmals ein ehemaliger Mitschüler geäußert. Hubert Aiwanger habe in seiner Schulzeit beim Betreten des Klassenzimmers ab und zu „einen Hitlergruß gezeigt“, sagte Mario Bauer am Dienstag in der BR-Sendung „report München“.

Bauer sei drei Jahre lang mit dem heutigen Chef der Freien Wähler in Bayern in einer Klasse am Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg gewesen, heißt es in dem Bericht. Dort habe Aiwanger auch oft Hitler-Reden imitiert. „Da wollte er immer damit auffallen.“

Aiwanger hatte am Samstagabend schriftlich zurückgewiesen, zu Schulzeiten in den 1980er Jahren ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben, über das die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte.

Da wollte er immer damit auffallen.

Mario Bauer, ehemaliger Mitschüler von Hubert Aiwanger

Kurz darauf gestand Aiwangers älterer Bruder Helmut ein, das Pamphlet geschrieben zu haben. Die Schule hatte aber gegen Hubert ein Disziplinarverfahren angestrengt, nachdem in dessen Schultasche Exemplare gefunden wurden.

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Zu dem Flugblatt könne Bauer keine Angaben machen, heißt es in dem BR-Bericht. Er erinnere sich jedoch daran, dass Aiwanger „definitiv“ Witze über Juden und das Konzentrationslager Auschwitz erzählt habe. Viele hätten den derzeitigen Vizeministerpräsidenten des Freistaates damals als „Spinner“ abgetan.

„Welche starke Gesinnung dahinter gesteckt hat? Keine Ahnung, das kann man schwer sagen“, sagte Bauer. Gegenüber „report München“ gaben die Freien Wähler Bayern an, „geschlossen hinter Hubert Aiwanger“ zu stehen. Die Partei wehrt „sich gegen alle Diffamierungsversuche und Spekulationen zur Person Hubert Aiwanger“.

Aiwanger selbst wies die neuen Vorwürfe zurück. „Mir ist nicht im Entferntesten erinnerlich, dass ich so etwas gemacht haben soll“, sagte er der Bild-Zeitung. Zum Auschwitz-Flugblatt erklärte er erneut: „Ich bin weder Antisemit noch Extremist. Was in diesem Flugblatt steht, ist wirklich abscheulich. Ich bin aus tiefstem Herzen Demokrat und Menschenfreund.“

In Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Nach allen jüngsten Umfragen können CSU und Freie Wähler auch danach weiter regieren. Und Söder bekannte sich am Dienstag noch einmal klar zur Fortsetzung der Koalition. Dennoch forderte er von seinem Vize mit einem Fragenkatalog weitere Antworten. (Tsp mit dpa)

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