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Im Innenhof eines Behördenzentrums wird die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette zu einem Hubschrauber geführt.

© dpa/Uli Deck

Erleichterungen gewährt: Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette darf Isolationshaft verlassen

Nach ihrer Festnahme galten für die frühere RAF-Terroristin Klette in der JVA Vechta zunächst strenge Auflagen. Nun ist ihr Kontakt zu anderen Frauen im Gefängnis gestattet.

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist raus aus der Isolationshaft. Wie der „Spiegel“ berichtet, wurden die Haftbedingungen der 65-Jährigen in der Justizvollzugsanstalt Vechta in Niedersachsen gelockert. Ihre Zelle werde demnach nicht mehr den ganzen Tag lang videoüberwacht.

Außerdem dürfe sie nun Kugelschreiber benutzen. Schreibutensilien waren ihr bislang verwehrt worden, weil sie als suizidgefährdet galt und Kugelschreiber nach Ansicht der Anstaltsleitung dazu geeignet wären, sich selbst zu verletzen.

Klettes Rechtsanwalt Lukas Theune habe die Hafterleichterungen gegenüber dem Magazin bestätigt, heißt es in dem Bericht. Ihr werde nun auch Kontakt zu anderen inhaftierten Frauen gestattet. Überdies befinde sich kein Lochblech mehr vor ihrem Zellenfenster. Das habe ihr vorher das Tageslicht genommen, so Theune.

Fahndung nach Klettes RAF-Mitstreitern Garweg und Staub

Klette war im Februar aufsehenerregend festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie und ihre beiden früheren Mitstreiter Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub wegen einer Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter.

Alle drei werden der sogenannten dritten Generation der „Roten Armee Fraktion“ zugerechnet. Die linksextremistische Vereinigung hatte bis zu ihrer Auflösung 1998 mehr als 30 Morde begangen und war für etliche Geiselnahmen und Gewalttaten verantwortlich. Garweg und Staub werden seit mehr als 30 Jahren gesucht.

Bei der Festnahme Klettes hatten die Ermittler in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg 1,2 Kilogramm Gold und 189.000 Euro in Bargeldbündeln sowie Waffen entdeckt. Eine P7-Pistole von Heckler & Koch konnte bereits einem Überfall zugeordnet werden, den die RAF 1984 auf ein Waffengeschäft im pfälzischen Maxdorf verübte.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, ist eine weitere Handfeuerwaffe, die in Klettes Wohnung gefunden wurde, in Maxdorf verwendet worden. Dabei handele es sich um eine Walther P5, Kaliber 9 mm Para, heißt es. Die Waffe sei mit zwei befüllten Magazinen in einem Holzschrank mit doppeltem Boden gefunden worden.

Die Bundesanwaltschaft hofft, durch Klettes Festnahme bei den vielen noch ungeklärten Morden der dritten RAF-Generation voranzukommen. In einer Bauwagensiedlung in Berlin-Friedrichshain waren Ermittler Anfang März auf die Zufluchtsstätte gestoßen, die Garweg bis kurz zuvor genutzt hatte. (cz)

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