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Eine Klassenlehrerin hält das Zeugnis eines Schülers einer Schule in Gütersloh hoch.

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„Bundesweit und so früh wie möglich“: FDP fordert generelle Notenpflicht ab der dritten Klasse

Einer neuen Beschlussempfehlung zufolge plädiert die FDP für eine bundesweite Notenpflicht. Dafür müsste allerdings das Grundgesetz geändert werden.

Die FDP will sich einem Medienbericht zufolge für eine bundesweite Notenpflicht an deutschen Schulen spätestens ab der dritten Klasse einsetzen. Das geht einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) zufolge aus einer Beschlussempfehlung für das Präsidium der Partei hervor.

„Statt Verzicht auf Noten und Leistungsnachweise brauchen wir bundesweit und so früh wie möglich (spätestens ab der dritten Klasse) Schulnoten auf deutschlandweit vergleichbarem hohem Niveau“, heißt es nach Angaben der Zeitung in der Vorlage.

In dem Papier fordert die FDP demnach eine grundlegende Reform des Schulsystems durch mehr zentrale Steuerung.

Für Angleichung wäre Grundgesetzänderung notwendig

Ermöglichen soll das nach dem Willen der Liberalen eine Grundgesetzänderung, die Regelungskompetenzen im Schul- und Bildungsbereich auf die Bundesebene überträgt.

„Durch eine Grundgesetzänderung sollten wir den Bund in die Lage versetzen, Qualitätskontrollen, Vergleichsstudien und Erfolgsmessungen der 16 Bundesländer zu erreichen“, heißt es laut „Bild“ in der Beschlussvorlage.

FDP fordert Notenpflicht, Linke fordern Notenabschaffung

Der Vorschlag der FDP dürfte auch eine Antwort auf ein Positionspapier der Linken sein, das vor wenigen Tagen vorgestellt wurde. Darin fordert die Partei die Abschaffung von Schulnoten, Hausaufgaben und dem Sitzenbleiben.

Eine Schülerin betrachtet am 23.06.2010 in einer Grundschule in Hannover (Niedersachsen) ihr Zeugnis.

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Ihre Forderung nach verpflichtenden Schulnoten begründet die FDP laut „Bild“ auch mit der Bedeutung von Leistungsanreizen für Schülerinnen und Schüler.

Schulen müssten „vermitteln, dass es Freude macht, aus eigener Kraft und mit Talent Ziele zu erreichen“, zitierte die Zeitung aus der Beschlussvorlage. Sie erlaubten Kindern und ihren Eltern außerdem eine bessere Einschätzung.

Bildungsförderalismus umstritten

Der sogenannte Bildungsförderalismus in Deutschland ist nicht umumstritten. Es gibt immer wieder Forderungen nach einer Kompetenzverschiebung, die es dem Bund gestatten würde, künftig stärker in die Bildungspolitik der Bundesländer einzugreifen.

Dies steht häufig im Kontext von Untersuchungen zur Qualität im Schulbereich, bei denen immer wieder Unterschiede im Leistungsniveau festgestellt werden. Befürworter sehen im förderalen Schulsystem indessen erhebliche Vorteile. Es sei flexibler und ermögliche mehr Innovation. (AFP)

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