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Politik: Bundeswehr-Verband schließt eine Klage von Männern nicht aus

Der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbands, Bernhard Gertz, schließt eine Abschaffung der Wehrpflicht in naher Zukunft aus verteidigungspolitischen Gründen aus. Sollte aber zum Beispiel die Zukunftskommission der Bundesregierung eine andere Auffassung vertreten und eine massive militärische Bedrohung nicht mehr in die Planungen einbeziehen, wäre das der Weg aus der Wehrpflicht.

Der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbands, Bernhard Gertz, schließt eine Abschaffung der Wehrpflicht in naher Zukunft aus verteidigungspolitischen Gründen aus. Sollte aber zum Beispiel die Zukunftskommission der Bundesregierung eine andere Auffassung vertreten und eine massive militärische Bedrohung nicht mehr in die Planungen einbeziehen, wäre das der Weg aus der Wehrpflicht. "Diese Entwicklung sehe ich in diesem Jahrzehnt noch nicht", sagte Gertz im Südwestrundfunk.

Gertz bekräftigte, die Forderung nach Abschaffung der Wehrpflicht lasse sich nicht aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes über die Öffnung der Bundeswehr für Frauen ableiten. Über die Zukunft der Wehrpflicht entscheide allein die Sicherheitspolitik. Wenn man von einer Armee ausgehe, die im Verteidigungsfall aus einer Friedenspräsenzstärke heraus auf einen sehr viel größeren Verteidigungsumfang anwachsen könne, dann benötige man ausgebildete Reservisten. Diese seien nur über die allgemeine Wehrpflicht zu bekommen, sagte Gertz. Es sei aber damit zu rechnen, dass ein Mann unter Hinweis auf den Gleichberechtigungsgrundsatz dagegen klagen werde, dass die Wehrpflicht nur für Männer gelte.

Die deutsche Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi forderte hingegen eine sofortige Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht. Der Zugang von Frauen zur Bundeswehr entziehe der Wehrpflicht die letzte Grundlage und biete eine Chance zu neuen Abrüstungsschritten.

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