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Deutsche in Ägypten: Auf gepackten Koffern

Tausende Deutsche leben in Ägypten oder halten sich als Touristen dort auf. Können sie ohne Probleme zurückkehren, falls sie dies wünschen?

Von Matthias Schlegel

Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass allein im Großraum Kairo rund 5000 Deutsche leben. Die meisten sind in deutschen Firmen tätig, andere arbeiten an der Botschaft, sind Studenten oder Lehrer an deutschen Schulen. Weit größer ist vermutlich die Zahl der Touristen. Jährlich reisen bis zu 1,2 Millionen Deutsche nach Ägypten.

Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes hat wegen des zu erwartenden Ansturms auf die deutsche Botschaft in Kairo dort das Personal für Ausreiseangelegenheiten verstärkt, 40 Mitarbeiter kümmern sich darum. Am Montag wurde ein Konvoi zusammengestellt, der 140 Deutsche zum Flughafen brachte. Dort ist derzeit der Andrang riesengroß, es wird von chaotischen Zuständen gesprochen. Doch die Schwierigkeiten beginnen wegen der unsicheren Lage schon bei dem Versuch, überhaupt zum Flughafen zu gelangen.

Die Lufthansa hat am Montag früh den regulären Linienflug von Frankfurt am Main nach Kairo auf 8 Uhr vorgezogen und fast zeitgleich eine zusätzliche Maschine vom Typ Boeing 747 geschickt, wie ein Unternehmenssprecher dem Tagesspiegel sagte. Beide waren am Nachmittag bereits auf der Rückreise. Am Abend sollte ein weiterer zusätzlicher Jumbo nach Kairo starten. Bei einem Platzangebot je Maschine zwischen 330 und 350 können mithin rund 1000 Deutsche ausgeflogen werden. Am Dienstag wird auf dem Linienflug von München nach Kairo statt der regulären Boeing 737 ein A 340 mit 600 Plätzen eingesetzt. Über zusätzliche Flüge in den nächsten Tagen wolle er nicht spekulieren, sagte der Sprecher.

In den großen Urlauberregionen am Roten Meer – Hurghada, Scharm el Scheich, Marsa Alam, Tabe – ist es ruhig, deshalb ist die Neigung der Touristen gering, den Urlaub abzubrechen. Dennoch empfahlen die großen deutschen Reiseveranstalter, Urlaubsreisen nach Ägypten zu überdenken. FTI Group, Rewe Touristik, TUI und Thomas Cook boten gebührenfreie Umbuchungen sowie Stornierungen für Reisen an, die bis zum 7. Februar angetreten werden sollten. FTI Group strich alle Flugreisen nach Kairo.

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