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Meinung: Wahlen in Weißrussland: Der letzte Diktator

Wie schön wäre das doch: Die weißrussische Opposition folgt dem Beispiel der Jugoslawen, bläst nach den gefälschten Wahlen kurzerhand zum Sturm gegen Lukaschenko und fegt den nunmehr letzten Bösewicht Europas aus dem Amt. Doch leider wird dies vorerst nur ein Traum bleiben, obwohl sich viele Fakten gleichen.

Wie schön wäre das doch: Die weißrussische Opposition folgt dem Beispiel der Jugoslawen, bläst nach den gefälschten Wahlen kurzerhand zum Sturm gegen Lukaschenko und fegt den nunmehr letzten Bösewicht Europas aus dem Amt. Doch leider wird dies vorerst nur ein Traum bleiben, obwohl sich viele Fakten gleichen. In Minsk wie in Belgrad hat ein diktatorisches Regime versucht, eine Wahl zur Farce zu machen. Auch wenn man Lukaschenko weder Völkermord noch Kriegstreiberei anlasten kann - er hat sein Land, wie Milosevic, in Armut und internationale Isolation getrieben. Doch es gibt zwei grundlegende Unterschiede zwischen der Situation in Minsk und der in Belgrad vor wenigen Tagen. Lukaschenko genießt auf dem Land noch immer ungebrochenen Rückhalt. Milosevic stürzte, als erstmals die Landbevölkerung gegen ihn aufbegehrte. Und: Es gibt zu Lukaschenko keine Alternative. Die Opposition wurde teils durch den Geheimdienst zerrieben, teils zerstörte sie sich selbst durch Personalhickhack. Und so wird Lukaschenkos Weißrussland bis auf weiteres das einzige Land in Europa bleiben, in das Milosevic getrost noch fliehen könnte.

dh

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