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Meinung: Es geht ums Format

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Das Amt des Bundespräsidenten – reden nicht alle darüber, wie wichtig es sei? Ganz so weit her ist es mit dem Respekt wohl nicht. Besonders gering scheint er bei Steffen Heitmann zu sein, der vor Jahren kurze Zeit selbst Kandidat war und dann wegen unglückseliger Reden ausschied. Er will das Amt jetzt am liebsten abschaffen, weil er es für einflusslos und überflüssig hält. Aber auch abgesehen von Heitmann: Die Debatte darum beschädigt allmählich nicht mehr nur die Würde, sondern geht auch an die Substanz der „Integrationsagentur des Staates“, wie Roman Herzog die Funktion des Bundespräsidenten interpretiert. Sicher, Taktik hat immer eine Rolle bei der Besetzung gespielt, werden die altgedienten politischen Beobachter sagen. Doch gibt es Grenzen. Jetzt wird, zum Beispiel, Rudolf Seiters in die Diskussion gebracht. Der Grund ist offenkundig: Es soll im Auftrag die Stimmung getestet werden; ein Schelm, der dabei an Angela Merkel im Hintergrund denkt. Seiters selbst, ein honoriger Mann, ist höchst überrascht. Ob nun aber Seiters oder Rita Süssmuth von der CDU oder Wolfgang Gerhardt und Klaus Kinkel bei der FDP – die Parteien sollten besser keinen mehr in die Öffentlichkeit lancieren, der nicht auch wirklich Chancen hätte, zum Kandidaten zu avancieren. Zumal alles andere auch zum Schaden der Genannten sein kann. Außerdem, und sei es auch altmodisch: Besser wäre in jedem Fall eine Debatte darüber, welche Voraussetzungen ein Bewerber für das Amt des Bundespräsidenten eigentlich haben soll. Format nämlich erhält den Respekt. cas

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