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Zu schwanger für Mozart. Sopranistin Julie Fuchs.

© Julie Fuchs/Facebook

Arbeitsrecht: Staatsoper Hamburg sagt schwangerer Sängerin ab

Eigentlich sollte Sopranistin Julie Fuchs im Mai auftreten. Doch die Staatsoper Hamburg sagt ihr ab, weil sie im vierten Monat schwanger ist. Die Künstlerin ist enttäuscht.

Die französische Sopranistin Julie Fuchs (33) wird wegen ihrer Schwangerschaft nicht wie geplant im Mai in Mozarts „Zauberflöte“ an der Staatsoper Hamburg auftreten. „Die Staatsoper hat mich darüber informiert, dass die künstlerische Integrität der Jette-Steckel-Produktion von „Die Zauberflöte“ nicht gewährleistet ist, wenn die Sopranistin, die die Pamina singt, im vierten Monat schwanger ist“, schrieb die 33-Jährige auf ihrer Facebook-Seite. „Wie ihr euch vorstellen könnt, bin ich sehr enttäuscht, da ich mich stimmlich und körperlich in Topform fühle.“ Sie sei traurig, dass sich keine Lösung gefunden hätte, ihren Zustand in der Produktion zu berücksichtigen. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Die Staatsoper bedauerte nach eigenen Angaben die Entscheidung. Es sei jedoch nicht möglich, die Inszenierung so zu ändern, dass keinerlei Gefahr für die werdende Mutter bestehe und gleichzeitig der Kern der Inszenierung bestehen bleibe, hieß es in einer Stellungnahme. Es gebe in der Inszenierung eine Vielzahl von körperlich sehr fordernden Szenen, darunter mehrere Flugszenen, die für schwangere Frauen prinzipiell verboten seien. Für Fuchs werde die in der Ukraine geborene Sopranistin Olga Kulchynska die Rolle der Pamina übernehmen.

„Die Rechtslage zum Schutz der werdenden Mutter ist eindeutig und wir gehen in keinem Fall ein gesundheitsgefährdendes Risiko ein, wenn auch nur im Ansatz riskante szenische Aktionen auf der Bühne stattfinden könnten“, sagte Staatsoper-Betriebsdirektor Tillmann Wiegand. Als Ausgleich habe man Fuchs Vorstellungen in den nächsten Spielzeiten angeboten. (dpa)

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