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Die Schauspieler Florian Lukas (l-r), Jörg Hartmann, Uwe Kockisch und Ruth Reinecke am Set der vierten Staffel der ARD-Fernsehserie „Weissensee“.

© dpa/Jens Kalaene

„Ossi“-Land ist nicht auserzählt: TV-Serie „Weissensee“ könnte weitergehen - ohne ARD

Produzentin Regina Ziegler sitzt an fünfter Staffel, Kooperationspartner nennt sie keine

Die preisgekrönte Fernsehserie „Weissensee“ über die Geschichte einer Ost-Berliner Familie könnte entgegen bisherigen Ankündigungen nun doch weitergehen. „Wir versuchen, „Weissensee“ weiterzuerzählen, aber nicht mit der ARD“, sagte die Film- und Fernsehproduzentin Regina Ziegler in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Ziegler hatte alle 24 Folgen der Saga produziert, die zwischen 2010 und 2018 erstausgestrahlt wurden. Insgesamt vier Staffeln entstanden so in Zusammenarbeit mit dem Ersten Deutschen Fernsehen. Die fiktive Handlung begann im Jahr 1980 und endete 1990.

ARD-Programmchef Herres wollte keine Fortsetzung

„Ich hätte damals gerne eine fünfte Staffel von „Weissensee“ gemacht“, sagte Ziegler der dpa. „Aber der Programmdirektor der ARD, Volker Herres, fand, dass die „Treuhand“ im deutschen Fernsehen auserzählt ist.“ Herres hatte im August 2019 in einem Interview mit dem Branchendienst „dwdl.de“ gesagt, dass „Weissensee“ nach vier Staffeln keine weitere Fortsetzung bekommen solle: „Die Serie lebte von den letzten Stunden und Wochen der DDR. Dieser große Bogen ist so weit nach der Wende auserzählt“, lautete seine Begründung damals.

Da hat sich Volker Herres geirrt. Egal, wie man die geleakten Äußerungen von Springer-CEO zu „Ossis“ sind „Faschisten“ oder „Kommunisten“ bewertet, allein der nachhaltige Buch der Buch-Polemik von Dirk Oschmann „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ zeigt an, welche Potenz, welches Potenzial in diesem Thema steckt. Eine bessere Vorlage für eine Fernseh-Fiktion, wie sie in „Weissensee“ gegeben ist.

Regina Ziegler nannte zunächst keine weiteren Details zu möglichen neuen Kooperationspartnern. „Lassen Sie sich überraschen. Sie kennen ja den Titel meiner Autobiografie: „Geht nicht, gibt’s nicht“.“ Die Berlinerin feiert Ende April das 50-jährige Bestehen ihrer Produktionsfirma. „Weissensee“ erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter Grimme-Preis und Deutscher Fernsehpreis. Die vier Staffeln sind bei Netflix, Prime Video, Apple TV, Google Play und ARD Plus zu sehen.

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