zum Hauptinhalt
Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA via AP zur Verfügung gestellte Foto zeigt Alexander Lukaschenko (vorne l), Präsident von Belarus, während seines Treffens mit Spitzenbeamten des Militärs auf dem Truppenübungsplatz Obus-Lesnowski.

© dpa/ Andrei Stasevich

Ukraine-Invasion Tag 324: Wagner ist Vorbild – Belarus baut eigene Söldnertruppe auf

Moskau verkündet Sieg in Soledar, Kasachstan liefert Deutschland Öl, Ukraine rückt in Luhansk vor. Der Überblick am Abend.

bisher vermeidet es der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, seine Truppen an der Seite Russlands in den Krieg in der Ukraine zu schicken. Zu unpopulär wäre diese Maßnahme in seinem Land. Nun kündigt sich aber eine Möglichkeit an, wie Kämpfer aus Belarus in die Ukraine gelangen könnten. 

Wie die „Deutsche Welle“ unter Berufung auf Quellen in Belarus und belarussische Exilpolitiker berichtet (Quelle hier), baut Minsk eine eigenen Söldnertruppe nach dem Vorbild der Wagner-Gruppe in Russland auf. 

Federführend soll dabei das private Sicherheitsunternehmen GardServis sein. Es ist das einzige Unternehmen aus dem Bereich, das eine Erlaubnis hat, seine Mitarbeiter zu bewaffnen. 

GardServis-Mitarbeiter sollen in den vergangenen Monaten mit belarussischen Spezialkräften trainiert haben, auch an schweren Kriegswaffen. Außerdem soll die Mitarbeiterzahl signifikant gewachsen sein. Vor allem aus dem Sicherheitsapparat hätten viele angeheuert, schreibt die „Deutsche Welle“. Das Geld für Gehälter, Waffen und Ausbildung soll aus Russland kommen. Mehr als 1000 Kämpfer soll die Organisation mittlerweile haben, die gut mit den belarussischen Eliten vernetzt sein soll. Die Männer könnten demnächst bei Einsätzen in der Ukraine auftauchen. 

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Nach tagelangen blutigen Gefechten mit Häuserkämpfen hat Russland die Kleinstadt Soledar im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine nun offiziell für eingenommen erklärt. Kiew bestritt hingegen die Einnahme der Stadt durch russische Truppen und gab an, seine Streitkräfte hätten die Lage „unter Kontrolle“. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Die Truppen der Söldner-Gruppe Wagner in der Ukraine bestehen größtenteils aus ehemaligen Gefängnisinsassen. In ihren Verhörprotokollen berichten zwei Kriegsgefangene von grausamen Zuständen. Mehr dazu hier.
  • Die rohstoffreiche Republik Kasachstan in Zentralasien kündigt an, im ersten Quartal 300.000 Tonnen Öl durch Russland nach Deutschland zu liefern. Damit soll das von der EU im Zuge des Kriegs mit Sanktionen belegte russische Öl ersetzt werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Immer wieder gibt es Prognosen über Putins baldiges Ableben, so auch jetzt wieder. Ein russischer Ex-Parlamentarier glaubt, dass sich Putins innerer Zirkel gegen ihn wenden wird. Mehr dazu hier.
  • Angesichts des Ukraine-Kriegs will die Nato Awacs-Flugzeuge nach Rumänien verlegen. Nato-Sprecherin Oana Lungescu erklärte am Freitag, die Aufklärungsmaschinen würden am 17. Januar in der rumänischen Hauptstadt Bukarest erwartet. Dies und weiteres lesen Sie in unserem Newsblog.
  • Mit einer zentralen Veranstaltung im Berliner Schloss Bellevue werden die Spitzen des deutschen Staates am 24. Februar an den russischen Angriff auf die Ukraine vor einem Jahr erinnern. Nach Angaben des Bundespräsidialamts will Deutschland damit Solidarität mit der Ukraine zeigen.
  • Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, spricht sich für eine Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 an die Ukraine aus. „Wir haben diplomatisch alles versucht“, sagte er dem „Focus“. „Jetzt müssen wir Russland zur Einsicht bringen, und die einzige Sprache, die das russische Regime versteht, ist die der Härte.“
  • Das ukrainische Militär ist nach den Einschätzungen des Institute for the Study of War (ISW) weiter in Richtung der Stadt Kreminna vorgerückt. Die Militärexperten stützen ihre Analyse in ihrem täglichen Bericht auf jüngste Aussagen des ukrainischen Generalstabs.
  • Der Bundesregierung liegt bislang noch keine offizielle Anfrage aus Polen vor, den Kampfpanzer Leopard an die Ukraine zu liefern. Das sagte eine Regierungssprecherin. Die polnische Regierung hatte angekündigt, eigene Panzer des Typs deutscher Bauart den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung zu stellen.
  • Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin will ausgewanderte regierungskritische Bürger enteignen. In das Strafgesetzbuch soll ein Paragraf aufgenommen werden für die Beschlagnahme von Eigentum jener Russen im Ausland, die ihre Heimat und Bürger sowie Soldaten beleidigen. Das schrieb er auf Telegram.
  • Frankreich will der Ukraine innerhalb von zwei Monaten die versprochnen Spähpanzer liefern. Das teilte das französische Verteidigungsministerium in Paris mit.
  • Die russische Rüstungsindustrie dürfte nach Ansicht britischer Militärexperten zunehmend auf Häftlinge als Arbeitskräfte setzen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums hervor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false