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Robert Fico, der Regierungschef der Slowakei, glaubt nicht, dass der Krieg in der Ukraine das ganze Land betrifft.

© REUTERS/BERNADETT SZABO

„Sie glauben ernsthaft, dass in Kiew Krieg herrscht?“: Slowakischer Regierungschef Fico verharmlost Lage in der Ukraine

Robert Fico ist der Überzeugung, der Krieg in der Ukraine sei lokal begrenzt, in Kiew würde ein normales Leben stattfinden. Kurz zuvor schlugen Raketen in der Stadt ein.

Der neue slowakische Regierungschef Robert Fico behauptet, in Kiew sei der Krieg in der Ukraine nicht spürbar. Einen Tag vor seinem ersten Treffen mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal sagte Fico am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Ostslowakei, der Konflikt sei lokal begrenzt.

Auf eine Reporterfrage antwortete er: „Sie glauben ernsthaft, dass in Kiew Krieg herrscht? Sie machen Witze, bitte, ich hoffe, Sie meinen das nicht ernst. Gehen Sie dorthin und Sie werden feststellen, dass es in der Stadt ein normales Leben gibt, ein absolut normales Leben.“

Nur wenige Stunden zuvor waren Raketen in der ukrainischen Hauptstadt eingeschlagen. Nach offiziellen Angaben wurden 20 Menschen, darunter ein 13-jähriger Junge, verletzt. Seit Beginn des Krieges wurde in Kiew 967 Mal Luftalarm ausgelöst, der insgesamt 1133 Stunden dauerte.

Fico will sich am Mittwoch in der westukrainischen Stadt Uschhorod erstmals mit Schmyhal treffen. Der slowakische Regierungschef sagte, es sei praktischer, sich in Uschhorod zu treffen. Dies hatte die ukrainische Seite vorgeschlagen, nachdem Fico zunächst ein Treffen an der gemeinsamen Grenze der beiden Länder gewünscht hatte.

Der seit Oktober amtierende Fico hat einen Kurswechsel in der Außenpolitik vollzogen. Sein erklärtes Ziel ist unter anderem die Einstellung der Militärhilfen an die Ukraine. Seiner Ansicht nach wird dadurch nur der Krieg verlängert. (Reuters)

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