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Eine Spielzeugpuppe liegt auf einem PVC-Fußboden.

© imago images/Future Image/Christoph Hardt via www.imago-images.de

Schutzalter lag bisher bei 13 Jahren: Japanisches Parlament verbietet Sex mit Kindern unter 16 Jahren

Das Schutzalter lag bisher bei 13 Jahren, nun wurde es vom japanischen Parlament hochgesetzt. Sex mit Kindern unter 16 Jahren ist starfbar.

In Japan ist Sex mit Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren künftig grundsätzlich verboten. Das Oberhaus in Tokio verabschiedete am Freitag einstimmig eine entsprechende Reform des Sexualstrafrechts. Bisher lag das Schutzalter in Japan bei 13 Jahren. Aktivisten feierten die neue Regelung als erheblichen Fortschritt.

Mit 13 Jahren war das bisherige Schutzalter in Japan das niedrigste unter den G7-Staaten, es war seit seiner Einführung 1907 nicht verändert worden. Weiterhin ungestraft bleiben allerdings sexuelle Handlungen zwischen zwei Teenagern, wenn beide mindestens 13 Jahre alt sind und der Altersunterschied nicht größer ist als fünf Jahre.

Die Reform des Sexualstrafrechts sieht zudem neue Regeln zur strafrechtlichen Einstufung von Vergewaltigung vor: Sexuelle Übergriffe werden künftig nicht mehr nur als Vergewaltigung bewertet, wenn sich das Opfer wehrt, sondern auch, wenn es unter Alkohol oder Drogen gesetzt wurde, der Täter es bedrohte oder seine soziale Stellung ausnutzte.

Formen des Voyeurismus strafbar

Erstmals werden zudem in ganz Japan Formen des Voyeurismus strafbar: Wer heimlich andere Menschen im Intimbereich, in Unterwäsche oder bei sexuellen Handlungen filmt, muss künftig mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe von bis drei Millionen Yen (umgerechnet knapp 20.000 Euro) rechnen.

Die japanische Menschenrechtsgruppe Human Rights Now begrüßte die Reform als einen „großen Schritt nach vorne“. Insbesondere die Erhöhung des Schutzalters sende die Botschaft an die Gesellschaft, dass sexuelle Gewalt Erwachsener gegen Kinder „inakzeptabel“ sei.

Japan hatte sein Sexualstrafrecht zwar bereits 2017 reformiert, Kritikern gingen die Änderungen damals aber nicht weit genug. Für zusätzlichen Druck sorgte eine Reihe von Freisprüchen in Vergewaltigungsprozessen, die massive Empörung hervorriefen. (AFP)

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