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Kinder gehen durch die Trümmer der durch das Erdbeben beschädigten Stadt Amizmiz außerhalb von Marrakesch.

© dpa/Mosa'ab Elshamy

Notunterkünfte und Finanzhilfen: Marokko verkündet Hilfsprogramm für Menschen in Erdbebengebiet

Der marokkanische König Mohammed VI. war wegen der langsamen Hilfeleistungen seiner Regierung kritisiert worden. Jetzt hat er Direktzahlungen an die Opfer angewiesen.

Marokko hat ein erstes Hilfsprogramm für die Menschen im Erdbebengebiet angekündigt. Wie das Büro des Königs am Donnerstag nach einer Sitzung unter Vorsitz von Mohammed VI. mitteilte, sollen damit die Bewohner von rund 50.000 ganz oder teilweise zerstörten Gebäuden unterstützt werden. Sie sollen in provisorischen Unterkünften untergebracht werden, die vor Kälte und schlechtem Wetter schützen, oder in Aufnahmezentren, die „mit allen notwendigen Annehmlichkeiten ausgestattet sind“.

Demnach wiesen die marokkanischen Behörden auch Soforthilfen von 30.000 Dirhams (rund 2750 Euro) für von der Erdbebenkatastrophe betroffene Haushalte an.

Das verheerende Erdbeben hatte Marokko in der vergangenen Woche am späten Freitagabend erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 6,8 an, marokkanische Experten mit 7,0. Das Epizentrum lag rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch in der Provinz Al-Haouz. Viele Dörfer in den umliegenden Bergen wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Das genaue Ausmaß der Katastrophe war auch am Donnerstag noch nicht absehbar. Laut einer am Vorabend veröffentlichten Bilanz wurden durch das Beben 2946 Menschen getötet und mehr als 5600 verletzt. Wie viele Menschen ihr Dach über dem Kopf verloren, ist weiter unklar.

Am 12. September besuchte der marokkanische König Mohammed VI. Erdbebenopfer in Marrakesch und spendete Blut. Betroffene hatten die Regierung für ihr langsames Handeln kritisiert.

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/DNPhotography/ABACA

Dem Büro des Königs zufolge sollen für komplett eingestürzte Gebäude rund 12.800 Euro bewilligt werden und rund 7300 Euro für den Wiederaufbau teilweise zerstörter Häuser.

Marokko hat bisher nur Rettungsteams weniger Länder, unter anderem aus Spanien und Großbritannien, ins Land gelassen. Einige Hilfsangebote anderer Länder, unter anderem von Deutschland, lehnte Marokko ab.

Marokkanische Medien berichteten am Donnerstag, der König hätte persönlich eine Milliarde marokkanische Dirham, rund 92 Millionen Euro, an einen Sonderhilfsfonds für Erdbebenopfer gespendet. (AFP)

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