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Grant Shapps, Verteidigungsminister von Großbritannien, spricht mit Journalisten nach einem Treffen mit Zyperns Präsidenten Christodoulides im Präsidentenpalast in Zyperns Hauptstadt.

© dpa/Petros Karadjias

London vermutet China dahinter: Britisches Verteidigungsministerium offenbar von Hackerangriff betroffen

Hacker haben offenbar einen Cyberangriff auf das britische Verteidigungsministerium gestartet. Dadurch sind möglicherweise die Bankdaten von 270.000 Menschen gefährdet.

Das britische Verteidigungsministerium ist Medienberichten zufolge Ziel eines Cyberangriffs geworden. Die Attacke galt dem Gehaltsabrechnungssystem eines Drittanbieters, wie der Sender Sky News am Montagabend berichtete. Dadurch seien möglicherweise die Bankdaten aller aktiven Angehörigen der Streitkräfte und einiger Veteranen gefährdet. Das seien etwa 270.000 Menschen, berichtete „Politico“.

Betroffen waren demnach Namen und Bankdetails sowie in einigen Tausend Fällen auch die Privatadressen. Auch die BBC und die britische Nachrichtenagentur PA berichteten über den Cyberangriff.

Premierminister Rishi Sunak sagte, es gebe Anzeichen dafür, dass ein „bösartiger Akteur das Zahlungsnetzwerk der Streitkräfte kompromittiert hat“, nannte aber China dabei nicht.

Großbritannien und die USA hatten China im März „böswilliger“ Cyberangriffe beschuldigt. So sollen chinesische Hacker für eine Attacke auf die britische Wahlaufsichtsbehörde 2021 verantwortlich sein sowie E-Mail-Konten britischer Abgeordneter ins Visier genommen haben.

Das Arbeitsministerium teilte mit, dass die Datenbank, die von einem externen Auftragnehmer verwaltet werde, schnell vom Netz genommen worden sei und bald weitere Informationen über den Angriff bekannt gegeben würden. Es wurde erwartet, dass Verteidigungsminister Grant Shapps am Nachmittag das Parlament informiert, aber keine Schuldigen benennt.

Mit Blick auf die Vermutung, dass China hinter dem Angriff stehen könnte, sagte Arbeits- und Rentenminister Mel Stride, dies sei eine „Vermutung“, die die Regierung derzeit nicht äußern wolle.

Der konservative Abgeordnete und Verteidigungsexperte Tobias Ellwood sagte Sky News, dass China es womöglich auf finanziell Schwache abgesehen haben könnte, um sie mit Zahlungen zur Zusammenarbeit zu nötigen. (dpa, AFP)

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