zum Hauptinhalt
Die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine ist nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin von der Erfüllung der Russland gegebenen Versprechen abhängig.

© dpa/Efrem Lukatsky

Erneute Blockade Russlands?: Putin spricht mit Südafrikas Präsident über Getreideabkommen

Putin stellt Bedingungen für eine Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Moskau beklagt die Sanktionen gegen sich.

Kremlchef Wladimir Putin hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei einem Telefonat auf fehlende Grundlagen für eine Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hingewiesen. Moskaus Forderungen nach einem Ende der Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und Dünger blieben weiter unerfüllt, teilte der Kreml am Samstag nach dem Gespräch in Moskau mit. Das Abkommen läuft an diesem Montag (17. Juli) aus. Möglich ist auch eine Aussetzung, bis Russland seine Bedingungen erfüllt sieht.

Die Vereinten Nationen, die gemeinsam mit der Türkei die immer wieder verlängerte Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine vermittelt hatten, riefen Putin zur Fortsetzung der Initiative auf. Das ukrainische Getreide ist auch für den Kampf gegen den Hunger in der Welt wichtig. Bei dem Gespräch auf Initiative Ramaphosas habe Putin auch erklärt, das Hauptziel des Abkommens, bedürftige Länder etwa auf dem afrikanischen Kontinent zu versorgen, sei nicht umgesetzt, teilte der Kreml weiter mit.

Russlands Präsident Vladimir Putin und sein südafrikanischer Kollege Cyril Ramaphosa

© imago/ITAR-TASS/Yevgeny Biyatov

Moskau beklagt, dass der Westen seine Sanktionen gegen Russland im Zuge des Ukraine-Krieges nicht gelockert habe. So sieht sich das Land etwa durch Strafmaßnahmen gegen die staatliche russische Landwirtschaftsbank nicht in der Lage, den Export eigenen Getreides und Düngers in gewünschtem Umfang abzuwickeln. Probleme gibt es demnach auch bei der Versicherung der Frachten.

Russland hatte zuletzt erklärt, dass der Westen ein Jahr Zeit gehabt habe für eine Lösung. Weil diese fehlt, könnte der Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer wieder komplett zum Erliegen kommen - wie nach Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022. Die Blockade der Getreideausfuhren war erst im Juli 2022 durch das Abkommen beendet worden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nach Kremlangaben verabredeten sich Putin und Ramaphosa auch zum Russland-Afrika-Gipfel Ende des Monats in St. Petersburg. Offen ist demnach aber weiter, ob Putin danach in Südafrika vom 22. bis 24. August am Gipfel der aufstrebenden Brics-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) persönlich teilnimmt. Weil gegen den Kremlchef wegen seines Krieges gegen die Ukraine ein Haftbefehl des Weltstrafgerichts in Den Haag vorliegt, müsste der 70-Jährige in Johannesburg eine Festnahme befürchten. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false