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Adam Delimchanow und sein Cousin und Chef der tschetschenischen Republik, Ramsan Kadyrow (Archivbild)

© IMAGO/ITAR-TASS/Yelena Afonina

Update

„Schamlose Fälschungen“: Angeblich verschollener Kadyrow-Cousin meldet sich

Adam Delimchanow schrieb auf Telegram, dass er am Leben sei. Zuvor hatte Ramsan Kadyrow die Vermisstenmeldung nach seinem Cousin revidiert.

| Update:

Nach den Gerüchten um sein Verschwinden hat sich der Cousin von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow zu Wort gemeldet. Adam Delimchanow schrieb auf Telegram, dass er am Leben sei und wetterte gegen die „Propaganda der Ukraine“ und deren „schamlose Fälschungen“. Allerdings hatte Kadyrow zuvor selbst die Nachricht verbreitet, sein Cousin sei in der Ukraine verschollen.

Adam Delimchanow, der auch Abgeordneter im russischen Parlament ist, schrieb nun auf seinem Telegram-Kanal: „Durch die Gnade des Allmächtigen geht es mir gut.“ Er beschuldigte die „Propaganda“ der Ukraine. „Sie haben absolut keinen Respekt und keine Achtung vor ihrem Publikum und verbreiten schamlos Fälschungen.“

Die Nachricht über sein Verschwinden stammte allerdings von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow. Dieser hatte am Mittwoch mit einer Suchmeldung nach seinem Cousin für Verwirrung gesorgt.

Erst schrieb der Chef der russischen Teilrepublik, Delimchanow sei im Kriegsgebiet in der Ukraine verschollen. Er könne ihn einfach nicht finden. „Er meldet sich nicht.“

Stunden später behauptete Kadyrow dann auf Telegram, Delimchanow sei weder verschwunden noch getötet, „nicht mal verletzt“. Er habe die Gerüchte über das Verschwinden seines Cousins in erster Linie befeuert, um ukrainische Medien hereinzulegen.

Kadyrow hatte zu seinem Beitrag ein Video veröffentlicht, auf dem er mit Delimchanow im Gras vor einer Karte der Ukraine sitzt. Allerdings gibt es Zweifel an der Echtheit, wie die oppositionelle russische Nachrichtenseite „Medusa“ berichtet. Die Karte sei veraltet. Die darauf abgebildeten Frontverläufe entsprächen einem Stand von Sommer und Herbst 2022.

Delimchanow gilt weithin als die zweitmächtigste Figur in der russischen Kaukasusregion nach Tschetschenien-Machthaber Ramsan Kadyrow, der wegen seiner Nähe zum Kremlchef als „Putins Bluthund“ bezeichnet wird.

Delimchanow leitet die tschetschenische Division der russischen Nationalgarde. In den ersten Tagen des Angriffskrieges hatte er die tschetschenischen Truppen bei der Eroberung Mariupols befehligt.

Kadyrows Kämpfer, die für ihre besondere Brutalität berüchtigt sind, wurden zuletzt insbesondere nach Marjinka verlegt. Die inzwischen weitgehend zerstörte Kleinstadt westlich von Donezk versuchen die russischen Truppen seit Monaten zu erobern. (juw/dpa/Reuters)

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