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Danilo Pasnicki (M) aus Deutschland in Aktion.

© picture alliance/dpa

Gewichtheber Danielo Pasnicki im Interview : „Dirk Nowitzki ist gar nicht so schwer“

Silbermedaillengewinner Danielo Pasnicki über die Weltspiele von Special Olympics in Berlin, die Stimmung beim Kraftdreikampf und ein Treffen mit dem Basketballstar.

Von Claudia Kleist

Herr Pasnicki, im Kreuzheben liefen die ersten beiden Durchgänge am Mittwoch für Sie problemlos, bei dem dritten Versuch mit 175 Kilogramm mussten Sie sich geschlagen geben.

Eigentlich bin ich sehr zufrieden, aber der letzte Satz im Kreuzheben war schwach, das hätte noch gehen sollen. Ich hatte es drauf, ich hatte die Gewichte schon einmal gehoben. Es ist Olympia, deswegen hätte ich es noch besser machen können. Aber generell passt es.

Sie haben Dirk Nowitzki mit seinen 2,14 Metern auf Ihre Schultern gehoben, als er Ihnen hier bei den Weltspielen von Special Olympics über den Weg lief.

Das war ein cooles Gefühl. Er ist leicht, gar nicht so schwer, wie ich es mir vorgestellt habe. Und er hat meine Trainingsjacke signiert. Nur leider sieht man es nicht mehr so gut, er hat eine wirklich kleine Schrift. Ich habe wenigstens ein Video davon, wie er sie unterschreibt.

Nowitzki wird von Kraftdreikämpfer Pasnicki hoch gehoben.

© Tilo Wiedensohler/camera4

Beim Kraftdreikampf reichte es für Sie im Bankdrücken zu Gold, beim Kreuzheben und Kniebeugen jeweils zu Silber was Ihnen Silber in der Gesamtwertung einbrachte. Welche Disziplin liegt Ihnen am meisten?

Eigentlich mein Kreuzheben, das ich ausgerechnet heute verkackt habe. Es lag an meinen Kräften, die waren ganz am Ende nicht mehr da. Ich war super motiviert, die Stimmung in der Halle war Bombe, aber das hat halt nicht gereicht.

Wie kamen Sie zum Kraftsport?

Durch den Bundestrainer Oliver Caruso. Er hat sich dafür eingesetzt, dass auch Menschen wie ich mit Behinderung eine echte Chance bekommen und hier mitmachen können. Ich habe mit 16 Jahren angefangen. Es macht voll Spaß, und wenn ich trainiere, sind das immer die besten Tage in der Woche.

Sie bezeichnen Ihren Coach Thomas Fraunholz als Vorbild, warum?

Ja er ist mein Vorbild, er hat mich in den Kraftsport reingezogen. Er hat mich gesehen im Schnupperkurs, dass ich breitere Schultern habe und mich für den Kraftdreisport interessiert habe. So hat das für mich angefangen. 

Beim Powerlifting (Kraftdreikampf) benötigt man viel Muskelmasse. Wie intensiv haben Sie sich auf den Wettkampf vorbereitet?

Als Vorbereitung für den Wettkampf heute habe ich, seit ich in Berlin bin, einmal am Tag trainiert. Davor zu Hause dreimal die Woche. Mein Rücken ist hart wie Eisen, meine Beine sind hart wie Stein, man muss sehr viele Muskeln haben, um in unserem Sport gut zu sein. Die Gewichte die ich so hebe wiegen so viel wie ein halbes Auto.

Waren Sie nervös vor dem Wettkampf?

Nein, ich bin aufgestanden, hab mir Kopfhörer aufgezogen und gleich mit voller Lautstärke ACDC und Rammstein gehört, das motiviert mich und gibt mir die Power für meinen Sport.

Kraftdreikampf ist ein Publikumsmagnet bei den Special Olympics. Wie erleben Sie die Stimmung bei den Weltspielen?

Die Stimmung in Berlin ist viel besser als in Los Angeles. Die Eröffnung im Olympiastation war toll, etwas ganz Besonderes. Während des Wettkampfes tobt die Halle hier, das hilft mir natürlich auch sehr.

Wenn sie keinen Sport machen, arbeiten Sie in der Johannes Diakonie Moosbach in der Abteilung für Pulverbeschichtung. Was muss man sich darunter vorstellen?

Sie bringen mir Metall und ich mache dann mit der Pulverbeschichtung Farbe drauf, so wie Sie das wollen, schwarz, rot oder grün. Die Arbeit macht mir echt Spaß. Aber eigentlich bin ich gelernter Landschaftsgärtner.

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