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Tagesspiegel Plus

Wenn Kinder an Long Covid erkranken: „Leider kommen noch viele Fehlbehandlungen vor“

Krankhafte Erschöpfung, geringe Belastbarkeit, nicht selten aber auch Ängstlichkeit. Kinderärztin Uta Behrends erklärt, warum die Symptome bei Kindern so schwierig zu diagnostizieren sind und was helfen kann.

Frau Behrends, Kinder und Jugendliche gelten als Überträger des Coronavirus SARS-CoV-2, aber angeblich verläuft bei ihnen die Krankheit meist eher mild. Warum sind sie trotzdem von Long- und Post Covid betroffen?
Die meisten Erwachsenen mit Long Covid waren ebenfalls nur mild oder moderat an Covid-19 erkrankt, sodass diese Ausgangslage keine Besonderheit des Kindes- und Jugendalters darstellt. Zudem sind ähnliche Syndrome nach anderen Infektionen in allen Altersgruppen bekannt. Dass Long- und Post Covid auch in der Pädiatrie zum Thema werden, ist somit nicht überraschend.

Wie viele Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden insgesamt am Post-Covid-Syndrom?
Leider wissen wir das noch nicht. Ergebnisse aus internationalen Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche deutlich seltener als Erwachsene daran erkranken. In der Pädiatrie sind es möglicherweise weniger als ein Prozent aller SARS-CoV-2 Infizierten, aber damit immer noch sehr viele.

Geht es nicht genauer?
Das ist unter anderem deshalb schwierig, weil die verfügbaren Studien sehr unterschiedlich gestaltet sind, die Ergebnisse anderer Länder nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen werden können. Zudem stammen die meisten Studien aus Zeiten der Alpha- oder Delta-Virusvarianten. Letztere führten erwiesenermaßen häufiger zu Long Covid als die aktuellen Omikron-Varianten.

Die Symptome sind bei jüngeren Kindern oft noch schwerer einzuschätzen als bei Erwachsenen.

Kinder- und Jugendärztin Uta Behrends
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