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Ein junger Mann erhält eine Booster-Dosis gegen Corona.

© dpa/Jörg Carstensen

Schutz vor Corona: Ständige Impfkommission empfiehlt keine Spritze mehr für Kinder

Die Stiko rät für gesunde Kinder und Jugendliche nicht mehr zu Corona-Impfungen. Für Erwachsene reiche ein Booster und nur Ältere sollten öfter auffrischen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts hat ihre Empfehlungen für die Corona-Impfungen überarbeitet. Danach wird für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren keine Corona-Impfung mehr empfohlen.

Die Stiko begründete dies bereits im April mit der Seltenheit schwerer Verläufe. Unter anderem Gesundheitsbehörden und Fachgesellschaften konnten zu der Empfehlung in den vergangenen Wochen Stellung nehmen.

Generell empfohlen wird eine jährliche Coronaimpfung nur noch für Risikogruppen. Eine jährliche Auffrischungsimpfung sollen Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und einem erhöhten Infektionsrisiko erhalten.

Die meisten seien gegen Corona grundimmunisiert, so die Stiko

Das betrifft über 60-Jährige, Menschen im Alter ab sechs Monaten mit relevanten Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal.

Alle Erwachsenen über 18 Jahre sollen künftig am besten zweifach geimpft sein und einen dritten Kontakt mit dem Antigen von Corona in einem Abstand von drei bis sechs Monaten nach der Grundimmunisierung gehabt haben.

Sprich: Wer die Grundimpfung hatte, sollte nach etwa einem halben Jahr noch eine Booster-Impfung bekommen, wenn er sich bis dahin nicht mindestens einmal mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt hat.

Die Mitglieder der Stiko begründeten die Überarbeitung mit dem Ende des pandemischen Zustands. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren über 200 Millionen Impfdosen in Deutschland ausgegeben wurden, seien nun die meisten Menschen grundimmunisiert.

Viele hättens ich auch ein- oder mehrfach mit Corona infiziert, sodass eine relativ breite Immunität in der Bevölkerung vorhanden sei.

Das verhindere bei den meisten, dass sich eine Ansteckung zu einer lebensbedrohenden Krankheit entwickele, die im Krankenhaus behandelt werden müsse. Zudem habe das Virus in seiner Evolution zwar an Ansteckungsfähigkeit gewonnen, mache aber nicht stärker krank.

Deswegen entfalle die bisherige Sonderrolle für Corona-Impfungen. Sie können nun in den allgemeinen Impfkanon aufgenommen werden, sagte der Immunologe Christian Bodgan vom Universitätsklinikum in Erlangen. (AFP, Tsp)

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