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Gedenken an die homosexuellen Opfer des NS am Berliner Nollendorfplatz. Hier startet am Sonntag der Shuttle-Bus nach Oranienburg.

© akg-images/akg-images / Herbert Kraft

Gedenkstätte Sachsenhausen: Gedenkfeier für queere Opfer der Nationalsozialisten

1942 fanden im KZ Sachsenhausen gezielte Massentötungen homosexueller Menschen statt. Am Sonntag wird ihrer gedacht: Mit einer Führung und einem Programm, das auch das Leben feiert.

Das Konzentrationslager Sachsenhausen galt den Nationalsozialisten als „KZ der Reichshauptstadt“ – lag es doch nur wenige Kilometer nördlich von Berlin in Oranienburg.

Seit dem Spätsommer 1938 mussten Häftlinge dieses Konzentrationslagers nahe der Lehnitzschleuse das weltweit größte Ziegelwerk errichten – um den Nachschub an Baumaterial für die gigantischen Bauvorhaben der NS-Führung in Berlin zu liefern.

Hunderte Häftlinge durch die Straßen getrieben

„Dazu trieb die SS täglich bis zu 2000 Häftlinge unter den Augen der Oranienburger Bevölkerung über die Kanalbrücke ins Klinkerwerk. Auf dem Rückweg führten die Häftlinge einen mit den Todesopfern des Tages beladenen Karren mit sich“, heißt es in der Dokumentation der Gedenkstätte Sachsenhausen.

Als „Todeslager“ war das Kommando unter den Häftlingen besonders gefürchtet, zumal die SS das Klinkerwerk gezielt als Tatort ihrer Mordaktionen nutzte.

1942 fanden im „Klinkerwerk“ spezielle Massentötungen von Menschen statt, die im Nationalsozialismus als Homosexuelle verfolgt und inhaftiert wurden.  Daran soll am Sonntag, 10. September, erinnert werden – mit einer Gedenkfeier für die queeren Opfer des KZ-Sachsenhausen.

Zynische Worte am Eingangstor des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen.

© dpa/Wolfgang Kumm

„Damit wollen wir gemeinsam an die Toten erinnern und ein Zeichen gegen die Kontinuität der Ausgrenzung von queeren Menschen setzen. Wir wollen aber auch das heutige queere Leben sichtbar machen und feiern“, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung.

Diese wird in Kooperation der Gedenkstätte mit der Niederländischen Botschaft und dem SchwuZ Queer Club Berlin organisiert.

Die Gedenkfeier richte sich an alle, die an die als Homosexuelle verfolgten Häftlinge von Sachsenhausen erinnern wollen, und speziell auch an die queere Community. „Wir freuen uns auf eine würdevolle, schillernde, starke und bunte Gedenkfeier im wahrsten Sinne des Wortes“, heißt es in der Ankündigung.

Das Gedenken beginnt um 14 Uhr mit einer Führung zum „Klinkerwerk“, dabei wird der thematische Fokus auf der Verfolgungsgeschichte von queeren Menschen im NS und der Situation von Häftlingen mit dem Rosa Winkel im KZ Sachsenhausen liegen.

Beim anschließenden Programm wird es unter anderem eine Drag-Performance von Jona Gold geben, die queere Blaskapelle Transophonix spielt auf und Biba Oskar Nass macht eine Lesung. Moderiert wird der Nachmittag von Camelia Light aus dem SchwuZ Berlin. (cse)

Es gibt einen Shuttle Bus aus Berlin, die Abfahrt ist um 12.45 Uhr am U-Bhf. Nollendorfplatz (Ausgang Maaßenstraße). Anmeldung über diesen Link:
Bus-Shuttle zur Gedenk.Feier in Gedenken an die queeren Opfer des KZ-Sachsenhausen (eveeno.com)

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