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Der Eingang der Schule ‘Les hautes Ourmes’ in Rennes, Westfrankreich.

© AFP/DAMIEN MEYER

Update

„Ich habe Lust jemanden zu töten“: Zwölfjährige in Frankreich bedroht Englischlehrerin mit Küchenmesser

Die Schülerin zog im Unterricht eine 17 Zentimeter lange Klinge aus ihrer Schultasche. Nach dem Vorfall wurde das Mädchen in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Eine Zwölfjährige, die im westfranzösischen Rennes ihre Lehrerin im Unterricht mit einem großen Küchenmesser bedroht hat, ist in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen worden. Das Mädchen sei „eine Gefahr für sich selbst“, teilte die Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Donnerstag mit.

Am Mittwoch hatte die Schülerin mitten im Englischunterricht ein großes Messer aus der Schultasche geholt und damit gedroht, die Lehrerin sowie all diejenigen Schüler umzubringen, die sie nicht mögen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Lehrerin habe die anderen Schüler daraufhin aus der Klasse geschickt und sei anschließend vor der Schülerin geflohen.

Schülerin zeigte sich zuvor auffällig

Hinweise auf eine Radikalisierung der Schülerin gebe es nicht, sagte Staatsanwalt Philippe Astruc. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte sich die Zwölfjährige im Unterricht zuvor auffällig gezeigt.

Das ist in Arras passiert und ich werde es genauso tun.

Zwölfjährige Schülerin

Die Englischlehrerin habe sich neben sie gesetzt und gehört, wie die Schülerin gesagt habe: „Heute drehe ich durch. Ich habe Lust jemanden zu töten, die Schüler, die mich nicht leiden können.“

Staatsanwalt Philippe Astruc zeigt während einer Pressekonferenz am 13. Dezember 2023 in Rennes die Abbildung des Messers, mit dem die 12-jährige Schülerin die Lehrerin bedrohte.

© AFP/DAMIEN MEYER

Sie habe dabei auch auf die Ermordung des Lehrers Dominique Bernard durch einen dschihadistisch motivierten ehemaligen Schüler vor zwei Monaten angespielt. Nach Angaben des Staatsanwalts hatte die Schülerin zu ihrer Lehrerin gesagt: „Das ist in Arras passiert und ich werde es genauso tun.“

Das Mädchen habe dann ein Messer mit einer 17 Zentimeter langen Klinge aus der Schultasche gezogen. Die Lehrerin habe ihre Klasse nach draußen geschickt und dann selber mit dem Mädchen im Rücken ebenfalls den Klassenraum verlassen. Eine Kollegin habe sie in ihre Klasse gezogen und den Raum abgeschlossen, zwei Männer überwältigten anschließend die Schülerin.

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Lehrerin hatte zuvor das Handy einkassiert

Die Schülerin ist in Marseille geboren, ihre Eltern stammen aus der Mongolei und haben Bleiberecht in Frankreich. Sie war im Juni von einer anderen Schule verwiesen worden, weil sie einen Lehrer beleidigt und ein Messer mit in die Schule gebracht hatte, ohne dies zu benutzen.

Laut einer Zeugenaussage war die Schülerin verärgert, weil die Lehrerin ihr in der Vorwoche das Mobiltelefon abgenommen hatte. Es sei aber unklar, ob dies der Auslöser der Tat war, betonte die Staatsanwaltschaft. Sie nahm Vorermittlungen wegen Mordversuchs an einer Beamtin auf.

Höchste Terrorwarnstufe in Frankreich

„Es ist ein Einzelfall, aber er geschieht in einem angespannten Kontext, da die Lage seit dem Mord an Dominique Bernard noch immer sehr angespannt ist“, sagte Matthieu Mahéo von einer Lehrergewerkschaft. Seit dem Vorfall in Arras gilt im Land die höchste Terrorwarnstufe.

Vor gut drei Jahren hatte die Ermordung des Lehrers Samuel Paty durch einen dschihadistisch motivierten 18-Jährigen das Land geschockt.

Anfang Dezember kam es erneut zu einer islamistischen Terrortat: Ein junger Mann erstach am Eiffelturm in Paris einen deutschen Touristen. Entsprechend hoch ist die Anspannung im Land, insbesondere in den Schulen. (AFP, dpa)

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