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Gemeine Bettwanze.

© imago images/blickwinkel

Toxisches Insektizid: Franzosen gefährden Gesundheit im Kampf gegen Bettwanzen

Gegen Bettwanzen ist in Frankreich ein verbotenes Mittel noch immer auf dem Markt. Das Produkt kann beim Einatmen tödlich sein. Seit 2018 haben sich 206 Menschen damit vergiftet.

Im Kampf gegen die in Frankreich angestiegene Verbreitung von Bettwanzen haben die Behörden vor dem Griff nach verbotenen Insektiziden und der Gefahr von Vergiftungen gewarnt.

Nach wie vor werde bei Kontrollen ein bereits seit 2013 verbotenes und toxisches Produkt (Sniper 1000 EC DDVP) in Geschäften und im Online-Handel angetroffen, teilte die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz (ANSES) am Dienstag in Paris mit.

Zwischen Januar 2018 und Juni 2023 seien 206 Menschen von Vergiftungen betroffen gewesen. Die Behörde warnte eindringlich vor dem Produkt, das bei Berührung oder Verschlucken giftig und beim Einatmen sogar tödlich sein kann.

Im Sommer gab es in Frankreich große Aufregung um die Verbreitung von Bettwanzen. Aus Zügen, Kinos und anderen Orten meldeten Menschen verstärkt die Anwesenheit vermeintlicher oder tatsächlicher Bettwanzen - oft begleitet von entsprechenden Fotos der Parasiten. Wie die Behörde ANSES mitteilte, nahm die Verbreitung von Bettwanzen in Frankreich in den letzten Jahren zu. Zwischen 2017 und 2022 waren demnach geschätzte elf Prozent aller französischen Haushalte von Bettwanzen betroffen.

Auch in Deutschland sind die vor Jahrzehnten noch quasi verschwundenen Wanzen wieder ein Thema, unter anderem durch das viele Reisen. Die Wanzen saugen Blut und leben in bewohnten geschlossenen Räumen. Sie verstecken sich etwa in Betten, Möbelfugen oder Ritzen.

Bettwanzen seien inzwischen gegen praktisch alle frei verkäuflichen Insektizide resistent, so die französische Behörde. Vielversprechender sei die physische Bekämpfung, indem man die Parasiten mit großer Hitze wie etwa Wasserdampf angeht oder großer Kälte, indem man zum Beispiel betroffene Kleidung einfriert. Ansonsten sei die professionelle Hilfe eines Kammerjägers ratsam. (dpa)

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