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Zwei Fahrzeuge vom Winterdienst fahren bei Schneefall über die Autobahn 95 in München.

© dpa/Matthias Balk

Nach Wintereinbruch mit Toten und Verletzten: Das Frühlings-Comeback ist in Sicht

Ein unerwarteter Wintereinbruch am Wochenende brachte Rekordschneemengen. Die sorgten auch für Chaos auf so mancher Straße. Wie lange bleibt es noch frostig?

Ein Wintereinbruch am Wochenende hat in Teilen Deutschlands zu weißen Landschaften und teils auch zu Problemen im Verkehr geführt. So gab es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einigen Regionen in der Nacht zum Sonntag „ordentliche“ Mengen Neuschnee.

In Teilen Hessens sorgten umgestürzte Bäume am Morgen für Behinderungen auf den Straßen. Auch im Erzgebirge schneite es am Wochenende kräftig, vor allem auf über 600 Metern bildete sich wieder eine Schneedecke.

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Zentimeter Neuschnee wurden am Sonntag im oberbayerischen Kreuth-Glashütte registriert.

Einige Strecken in Hessen waren nicht mehr befahrbar. Neben Bundes-, Land- und Kreisstraßen war auch die Autobahn 7 in Richtung Norden betroffen. In Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen knickten in der Nacht zu Sonntag etliche Bäume unter der Schneelast um. Wie die Polizei berichtete, entstanden dadurch rund 20 Gefahrenstellen. Helfer der örtlichen Feuerwehren beseitigten die umgestürzten Bäume und räumten die Straßen frei.

Ein Auto steht nach einem Unfall neben der schneebedeckten Fahrbahn im Graben, während ein Räumfahrzeug angefahren kommt. Im Erzgebirge hat es in der Nacht zum Sonntag geschneit.

© dpa/News5

Am Samstagvormittag war es auf der Autobahn 70 in Oberfranken bei Glätte zu einer Massenkarambolage gekommen. 29 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren beteiligt. 15 Menschen wurden verletzt. Bei Ilmenau in Thüringen war am Samstagvormittag bei einem Graupelschauer und Temperaturen knapp über 0 Grad ein 65 Jahre alter Mann bei einem Unfall mit mehreren Autos ums Leben gekommen.

Ebenfalls am Samstag wurde wegen eines Massenunfalls nach Blitzeis die A8 südlich der bayerischen Landeshauptstadt München einige Stunden lang voll gesperrt. Nach Polizeiangaben war es am Mittag wegen der Witterungsverhältnisse zu einem Unfall mit acht beteiligten Fahrzeugen gekommen. Verletzt wurde dabei niemand.

Ein putziges Schweinchen aus Schnee steht auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg. In Nord- und Osthessen hat es kräftig geschneit.

© dpa/Andreas Arnold

Auch in der Nähe von München kam ein Autofahrer auf der A 95 zu Tode – mehrere Menschen wurden schwer verletzt. In noch ungesicherte Unfallstellen fuhren teils weitere Fahrzeuge und prallten gegen die stehenden Wagen von Ersthelfern. Nach den Unfällen am Nachmittag in Höhe der Anschlussstelle Murnau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) war die Autobahn in Richtung München noch am späten Abend gesperrt, eine Umleitung wurde eingerichtet, wie die Verkehrspolizeiinspektion Weilheim mitteilte.

Schnee-Spitzenreiter war am Sonntag eine Wetterstation im oberbayerischen Kreuth-Glashütte, wo 26 Zentimeter registriert wurden, wie der Diplom-Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD in Offenbach sagte.

Eine Frau steht mit ihrem Schlitten auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg.

© dpa/Andreas Arnold

Immerhin 16 Zentimeter fielen nach seinen Worten in Bad Brambach-Hohendorf im Vogtlandkreis in Sachsen, in Bad Hindelang im Allgäu und in Borgentreich im Osten von Nordrhein-Westfalen. Für die Station Borgentreich, die seit 1979 besteht, sei dies der bislang höchste gemessene Wert für einen Apriltag, sagte Kirchhübel.

Die Meteorologen rechnen vor allem im Norden und Westen sowie in der Mitte von Deutschland mit Schauern. Die Höchsttemperaturen am Montag liegen den Vorhersagen zufolge bei drei bis elf Grad. Der Fokus beim Wetter wechsele zunehmend vom Schnee zum Frost, erläutert der Meteorologe des DWD.

Die Nacht zum Mittwoch wird nicht mehr ganz so frostig

Die tiefen nächtlichen Temperaturen seien für die schon weit vorgedrungene Pflanzenwelt gefährlich, warnte er. „Vor allem gerade blühende Gewächse sind gefährdet und müssen geschützt werden.“ In der Nacht zum Dienstag kann es wieder Frost bis minus sieben Grad geben.

Am Dienstag bleibt es den Vorhersagen zufolge im Süden stark bewölkt und vor allem vom Hochrhein bis nach Ostbayern fällt Regen, oberhalb von 600 bis 900 Metern gibt es Schnee. In den übrigen Teilen von Deutschland ist es weitgehend trocken, im Tagesverlauf kann an der Nordsee Regen einsetzen.

Die Höchstwerte liegen bei sechs bis zwölf Grad, an den Alpen kühler. Die Nacht zum Mittwoch ist dann den Vorhersagen zufolge nicht mehr ganz so frostig und am Tag sind Höchsttemperaturen von fünf bis elf Grad zu erwarten.

Bis zu 24 Grad am Wochenende

Ende der Woche werden die Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst steigen. Donnerstag ist mit einer Höchsttemperatur von sieben bis elf Grad zu rechnen, Freitag werden es zehn bis 15 Grad. Samstag stehen dann sogar 15 bis 20 Grad an und Sonntag 18 bis 24 Grad. (dpa/AFP/Tsp)

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