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© dpa/Friso Gentsch

Ermittlungen gegen sächsische Ärztin: Bundesweite Durchsuchungen wegen gefälschter Corona-Atteste

Einer Ärztin wird vorgeworfen, Menschen zu Unrecht von der Maskenpflicht befreit zu haben. Für Bescheinigungen soll sie jeweils mindestens 25 Euro verlangt haben.

Im Zuge der Ermittlungen gegen eine sächsische Ärztin, die im großen Stil Corona-Atteste gefälscht haben soll, haben bundesweit mehr als hundert weitere Durchsuchungen stattgefunden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Dresden mitteilten, durchsuchten am Dienstag insgesamt 364 Einsatzkräfte 142 Objekte.

Davon befanden sich 131 in Bayern, drei in Baden-Württemberg, zwei in Sachsen sowie jeweils eines in Berlin, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Beamten beschlagnahmten insgesamt 174 gefälschte Atteste, die nun eine siebenköpfige Ermittlungsgruppe der Dresdner Polizei auswerten soll. Die Ermittlungen dauerten an und würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. Der Ärztin wird vorgeworfen, während der Pandemie gewerbsmäßig Atteste ausgestellt zu haben, um Patienten pauschal und zu Unrecht von der Maskenpflicht zu befreien.

Zudem soll sie bundesweit Dokumente ausgegeben haben, in denen Patienten ein unbegrenztes Impfverbot jeglicher Art bescheinigt oder festgestellt wurde, dass Corona-Tests nur über den Speichel möglich seien. Die Bescheinigungen soll sie in Sammelterminen im Minutentakt zu jeweils mindestens 25 Euro ausgehändigt und dadurch mindestens 60.000 Euro eingenommen haben.

Im März vergangenen Jahres und Februar 2023 hatten Beamte deshalb bereits die Wohn- und Geschäftsräume der Frau durchsucht. Im vergangenen September fanden zudem bundesweite Durchsuchungen statt - unter anderem bei den Inhabern der Atteste und den Organisatoren der Sammeltermine. Unter den Verdächtigen befanden sich damals auch vier sächsische Polizisten, die Atteste bekommen hatten. (AFP)

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