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Die Zinnen des Mailänder Doms werden durch die Nachmittagssonne vor dem neuen Geschäftszentrum Porta Nuova angestrahlt. (Symbolfoto)

© dpa/Luca Bruno

13 Festnahmen in Italien: Mailänder Beamte sollen Häftlinge in Jugendgefängnis gefoltert haben

Sie sollen jugendliche Häftlinge gefoltert und in mindestens einem Fall auch sexualisierte Gewalt ausgeübt haben. Die italienische Polizei hat 13 Justizvollzugsbeamte festgenommen.

In Italien hat die Polizei 13 Justizvollzugsbeamte festgenommen, die Häftlinge in einem Jugendgefängnis in Mailand misshandelt haben sollen. Acht weitere Gefängniswärter wurden vom Dienst suspendiert, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Misshandlungen im Cesare-Beccaria-Jugendgefängnis am Stadtrand von Mailand sollen demnach seit 2022 verübt worden sein.

Die Polizei untersucht nach eigenen Angaben Fälle von Folter und Körperverletzung und einen Fall von versuchter sexualisierter Gewalt. Sie wirft den Beschuldigten zudem Machtmissbrauch vor. Den ersten Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden zufolge waren die Justizvollzugsbeamten darüber hinaus an der Misshandlung und Folter von Häftlingen an anderen Häftlingen beteiligt oder haben diese zumindest zugelassen.

Um den Verdächtigen auf die Spur zu kommen, nutzten die Ermittler Abhörgeräte und Aufnahmen der Überwachungskameras in dem Gefängnis und sprachen mit ehemaligen Häftlingen.

Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala zeigte sich über die Vorwürfe entsetzt. „Das Beccaria-Gefängnis ist seit Jahren ohne Verwaltung. Es ist also klar, dass bestimmte Dinge passieren können. Können, aber nicht sollten“, sagte er am Rande einer Veranstaltung.

Italiens Gefängnisse sind chronisch unterfinanziert und überfüllt. Nach Angaben der Gefängnisaufsicht waren im Januar mehr als 60.300 Insassen in Strafvollzugsanstalten untergebracht, die nur für insgesamt 47.300 Insassen ausgelegt waren. (AFP, dpa)

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