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Im „Spreewaldkrimi“ „Die siebte Person“ wird Ex-Kommissar Krüger (Christian Redl) von einer mysteriösen jungen Frau (Friederike Becht) vor einem bevorstehenden Mord gewarnt.

© Armin Thomaß/ZDF

Spreewaldkrimi „Die siebte Person“: Majas verstörende Welt

Mehr Psychodrama als Krimi: Im Mittelpunkt des neuen „Spreewaldkrimis“ des ZDF steht eine junge Frau mit einer Dissoziativen Identitätsstörung.

Auf dem Kahn, den Maya Wiechmann durch den nächtlichen Spreewald stakt, ist es ziemlich voll. Zusammen mit ihr befinden sich insgesamt sechs Personen an Bord, darunter ein kleines verängstigtes Mädchen, ein schmieriger Mann mit affigem Bärtchen, eine Frau mit leicht lasziver Aufmachung, dazu noch ein burschikoses Mädchen mit Kurzhaarfrisur und eine eher vergeistigt wirkende junge Frau. Zusammen sind sie unterwegs zu einem kleinen Haus an einem Fließ, eine Art Datsche, das kurz danach in Flammen aufgeht.

Dorfpolizist Fichte (Thorsten Merten) und seine Kollegin Luise Bohn (Alina Stiegler) interessieren sich im „Spreewaldkrimi“ (ZDF, Montag, 20.15 Uhr, ab Samstag in der ZDF-Mediathek) aber vor allem für den Mord an einem Lokalpolitiker, zumal der im Ruhestand befindliche Ex-Kommissar Krüger (Christian Redl) am Tag davor von einer mysteriösen jungen Frau vor dieser Gewalttat gewarnt wurde. Der Politiker war für Verteilung von Fördermitteln des Strukturwandels zuständig, galt aber als äußerst unbeliebt.

Die Episode „Die siebte Person“ ist mehr Psychodrama als Fernsehkrimi. Es droht selbst den Rahmen der stets außergewöhnlichen Spreewaldkrimis zu sprengen. Üblicherweise ist es Kommissar Krüger, der zwischen Zeitebenen wechselt und Visionen entwickelt. Dieser Film von Autor Nils-Morten Osburg, bei dem Lars-Gunnar Lotz Regie geführt hat, konzentriert sich auf jene junge Frau, die an einer Dissoziativen Identitätsstörung leidet. Ihre psychologische Betreuerin (Birge Schade) hat bislang sechs Persönlichkeiten ausgemacht, doch nun scheint sich eine siebte, möglicherweise sehr gefährliche siebte Person abzuspalten.

In den meisten Szenen wird jede von Majas Persönlichkeiten als eigenständige Person von unterschiedlichen Schauspielern dargestellt. Besonders eindrucksvoll sind jedoch jene Szenen, in denen Friederike Becht die verstörte junge Frau alleine spielt. Mit all ihren inneren Kämpfen, die sich oft genug gegen sie selbst richten. So viel ist auch Zuschauern ohne psychologische Fachkenntnisse klar: Für die Abspaltungen muss es schreckliche Ursachen geben, die weit zurück in Majas Vergangenheit reichen.  

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