zum Hauptinhalt
Die Rapperin Antifuchs auf Roadtrip durch Heidelberg. 

© NDR/David Meister/NDR/David Meister

ARD-Doku über deutschen Hiphop : New York, Heidelberg, Berlin

Eine vierteilige ARD-Dokuserie erzählt die Geschichte des deutschen Hiphop auch in Berlin und deckt so manchen Streit mit Plattenlabels auf.

Hiphop ist längst Mainstream. Getränkemärkte und Fast Food Ketten werben mit deutschen Schüttelreimen. Dass war nicht immer so. Die DokuserieHiphop – made in Germany“ (ARD Mediathek), konzipiert von Banu Kepenek, erzählt die Geschichte des deutschen Hiphop im Stil eines dokumentarischen Roadmovies.

In jeder der vier Episoden begeben markante Köpfe aus der Rap-Szene sich auf eine Zeitreise. Zu Beginn erinnern die beiden Pioniere Tony L und Martin Stieber daran, wie das Ganze losgetreten wurde. Aus New Yorks schwarzer Subkultur schwappte Anfang der 1980er Jahre eine neue, pulsierende Musik über den Atlantik. Auf deutsche Kids sprang der Funke zuerst in Heidelberg über. Dort waren viele GIs stationiert.

Dadurch, dass sich die meisten Jungs so eine Pamela Anderson vorgestellt hatten, war es für mich so ein kleiner Schlag ins Gesicht. Damals musstest du einfach ganz dünn sein.

Kitty Kat über Machismo im Rap-Business

Das Underground-Phänomen ist in Hamburg während der 90er, der nächsten Station, schon etwas populärer geworden. Auf dem Weg durch die Hansestadt werfen die „Bad-Bitch“-Rapperin Eunique und ihr Kollege Denyo einen zerknirschten Seitenblick auf die Fantastischen Vier. Im Gegensatz zu den meisten Rappern waren die unpolitisch. Aber kommerziell erfolgreich.

In den 2000er Jahren verlagerte sich das Epizentrum nach Berlin. Migrantische Macho-Gossensprache („Ich ficke deine Mutter“) wurde Kult. Weibliche Rapper wie die Ostberlinerin Kitty Kat wurden dagegen „von meinem Plattenlable Aggro Berlin drei Jahre lang versteckt gehalten“. In der letzten Folge porträtiert das Frankfurter Duo Celo & Abdi die Rap-Szene der Gegenwart.

Lebendig und vielstimmig ist dieser Vierteiler. Hiphop-Künstler rekapitulieren die Geschichte des Rap aus ihrer eigenen Sicht. Von der Wiedervereinigung bis zu dem Anschlag von Hanau kommentiert und spiegelt Rap so die bundesdeutsche Kulturgeschichte der vergangenen 40 Jahre.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false