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Eine künstlich angelegte Langlaufloipe im Leutascher Tal.

© Bearbeitung: Tagesspiegel | imago stock&people

Die Saison beginnt: Wird Wintersport trotz Klimawandel noch möglich sein?

Immer weniger Schnee, immer wärmere Winter. Wie lange ist Skisport in den Alpen noch möglich? Das sagen Expertinnen und Experten.

Der Wintersporttourismus ist davon abhängig, dass für die Jahreszeit typische Witterungsbedingungen in den Regionen vorherrschen, um Winterlandschaften und gut präparierte Pisten zu garantieren. Der gewohnte Schnee in den Mittelgebirgslagen lässt inzwischen aber öfter als bislang gewohnt auf sich warten.

Die Temperaturen fallen im Monatsmittel häufiger zu mild aus, und Tage mit Dauerfrost nehmen spürbar ab. Häufige Temperaturverschiebungen stellen die Wintersport-Betreiber in den Mittelgebirgsregionen zunehmend vor große Herausforderungen. Denn der technische und auch energetische Aufwand, der bereits heute mancherorts betrieben wird, um den natürlichen Mangel an Schnee auszugleichen, wird auf absehbare Zeit noch größer.

Das ist den Praktikern vor Ort bewusst - und ist mit einem nachhaltigen Tourismus nur schwer vereinbar. Den braucht es jedoch, denn die Herausforderungen, die sich mit dem fortschreitenden Klimawandel ergeben werden, sind existenzieller als nur das Fehlen von Schnee im Winter.

Der Wintersport ist mit schwieriger werdenden Rahmenbedingungen konfrontiert. Neben stagnierender Nachfrage und den aktuell hohen Energiepreisen, stellt der fortschreitende Klimawandel mit kürzeren und schneeunsicheren Wintern eine große Herausforderung dar.

Die technische Beschneiung ist eine wirksame Maßnahme gegen Schneemangel, jedoch muss künftig mehr Schnee an immer weniger ausreichend kalten Tagen produziert werden. Dies treibt Kosten und Ressourcenbedarf (Investitionen, Energie, Wasser) in die Höhe.

Studien zeigen, dass Wintersport mit Hilfe der Beschneiung in den Alpen auch Ende dieses Jahrhunderts noch möglich sein wird. Es werden jedoch nicht mehr alle Skigebiete in der Lage sein, diese Kosten zu stemmen. Zudem werden Gäste mit höheren Preisen rechnen müssen.

Dies wird schon in den nächsten Jahrzehnten in einigen niedriger gelegenen Orten das Ende des schneebasierten Wintertourismus einleiten, während schneesichere Regionen profitieren und höhere Preise durchsetzen könnten.

Das Klima ändert sich, das ist Fakt. Dennoch ergeben Auswertungen meteorologischer Aufzeichnungen der letzten Jahrzehnte nur geringe Auswirkungen des globalen Klimawandels auf Schnee und Schneeproduktion auch in niedrig gelegenen deutschen Skigebieten.

Auf Grundlage genauer Messungen und langer Zeitreihen in den Skigebieten gehen wir davon aus, dass auch in den nächsten 20 Jahren mit hoher Schneesicherheit zu rechnen ist. Die meisten Klima-Studien arbeiten mit großräumigen Modellen und Jahresmitteltemperaturen, die den Sommer miteinschließen. Für die Beschneiung sind dagegen kalte Nächte und das lokale Mikroklima entscheidend.

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Der Alpintourismus ist für viele ländliche Regionen die einzige Möglichkeit zu überleben, denn sie leben vom und durch ihn. Ein Arbeitsplatz bei der Seilbahn schafft und sichert 5,1 Arbeitsplätze in der Region. Hinzu kommt, dass viele Menschen aktuell Stress, Sorgen und Ängste haben. Da ist es umso wichtiger, dass viele unserer Gäste Ruhe und die Entspannung durch die Bewegung hoch oben in den verschneiten Bergen erfahren.

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