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Autozüge stehen auf dem Rangierbahnhof im Bremer Stadtteil Gröpelingen.

© dpa/Sina Schuldt

62 Prozent für mehr staatliche Investitionen: Mehrheit der Deutschen Umfrage zufolge unzufrieden mit Verkehrsnetz

Die Deutschen sind eine Autofahrernation, auch wenn die Mehrheit die Verbesserung des Schienennetzes für die dringlichste Aufgabe hält. Das zeigt eine Studie zur Verkehrswende.

Eine große Mehrheit in Deutschland ist laut einer Umfrage unzufrieden mit dem Zustand des Verkehrsnetzes. Demnach befürworten 62 Prozent höhere staatliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur - sogar, wenn das zulasten von Kultur oder Sozialausgaben ginge. Das haben die Demoskopen von Yougov im Auftrag der HUK Coburg ermittelt.

Mehr als ein Drittel - 35 Prozent - halten demnach die Verbesserung des Schienennetzes für die wichtigste Aufgabe. 18 Prozent meinten, dass ein besseres Autostraßennetz Priorität haben sollte, 13 Prozent plädierten für bessere Fahrradwege. Die Versicherung veröffentlichte die neue Ausgabe ihrer jährlichen Erhebung zur Mobilität am Mittwoch. Befragt wurden im Januar und Februar insgesamt 4101 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 16 Jahren.

Über zwei Drittel stimmten der Aussage zu, dass das deutsche Verkehrsnetz nicht dem eines modernen Industrielands entspreche. Jeweils gut 40 Prozent plädierten für niedrigere Fahrkartenpreise bei Bus und Bahn und einen Ausbau des Angebots im öffentlichen Verkehr.

Eine Verlagerung von mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene hält laut Umfrage zwar mit 57 Prozent eine Mehrheit für sinnvoll - glaubt aber gleichzeitig nicht, dass das in Deutschland möglich ist. Lediglich 18 Prozent erklärten das zur „im Grundsatz richtigen Strategie, die auch funktioniert.“ HUK Coburg-Vorstand Jörg Rheinländer forderte „Klarheit und Konsistenz bei staatlichen Programmen und Strategien“.

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Wie bei den Vorgängerumfragen der vergangenen Jahre deutet jedoch nichts darauf, dass eine Mehrheit der Bevölkerung bereit zum Verzicht aufs Auto wäre: Mit 72 Prozent sagten ebenso viele wie vor einem Jahr, dass Autos - ob mit herkömmlichem Motor, elektrisch oder sonstigem alternativem Antrieb - ihre persönlichen Kriterien bei der Wahl des Verkehrsmittels am besten erfülle. Seit der Corona-Pandemie wieder stark an Beliebtheit verloren hat demnach das Radfahren: Nur noch 16 Prozent nannten das Fahrrad als ihr bevorzugtes Verkehrsmittel, 2021 waren es im zweiten Pandemiejahr noch 26 Prozent gewesen.

Elektroautos haben laut Umfrage wieder etwas an Beliebtheit verloren. Nur noch 13 Prozent sagten, dass für sie beim nächsten Autokauf nur noch ein E-Auto infrage komme. 2023 hatten das noch 17 Prozent bejaht, 2022 sogar 19 Prozent. Allerdings gibt es in dieser Hinsicht ein deutliches Altersgefälle. In der jüngeren Generation sind Elektroautos demnach sehr viel beliebter als bei Älteren. (dpa)

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