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© IMAGO/Shotshop

Wer die Träume macht: Der Berliner Weihnachtsmann und seine Helferin

Kinder schauen sie mit großen Augen an und erwarten sie oft schon vor der Adventszeit sehnsüchtig: die Weihnachtsengel und Nikolause. Zwei Berliner Profis sprechen über ihren Job.

Von Robin Schmidt

Weihnachtsmänner und Weihnachtsengel sind der Stoff, aus dem Kinderträume gemacht werden. Zu Nikolaus hat der Tagesspiegel zwei Berliner getroffen, die das Träume-Machen professionalisiert haben. Wie man Weihnachtsgeschenke verteilt, kann man in Achim Wolffs Paraderolle sehen. Jahrelang spielte er bei Kika in „Beutolomäus und der doppelte Weihnachtsmann“ die bärtige Rolle. Und dann ist da noch Julia Marlen Mahlke, die im Sommer als Kajak-Guide arbeitet und ab Dezember in die Rolle des Weihnachtsengels schlüpft.

Achim Wolff erreicht man am Telefon, als er gerade eine Sauna betreten will. Bevor Wolff sauniert, sinniert er mit kindlicher Vorfreude aufs Fest über die für ihn „schönste Familienzeit“. Einige Enkel bescherten dem selbst bezeichneten „Wolffsrudel“ in den vergangenen Jahren Zuwachs. „Für uns wird es ein richtiges Vergnügen, diesen süßen Kindern ein passendes Weihnachtsgeschenk zu machen.“

Achim Wolff

© Oliver Betke

Wolff spielte in seiner Rolle als „doppelter Weihnachtsmann“ einen zwielichtigen Vertreter seiner Art, der die Kinder traurig anstatt glücklich macht. Die Serie musste weichen. Dennoch bekommt er immer noch viele Briefe, in denen Menschen sich diese „märchenhafte Romantik“ zum Fest zurückwünschten.

Als Weihnachtsmann a.D. macht es sich Wolff auch abseits des heimischen Tannenbaums gemütlich. Bei „RTL+“ läuft im Dezember die Serie „Last X-mas“, in der er einen gebrechlichen Greis spielt. In Hamburg hingegen trumpft er im Stück „Schöne Bescherungen“ als intriganter älterer Herr auf. Schwitzige Hände erwarten Wolff nicht nur in der Sauna. Seine Weihnachtsstimmung steigt dieser Tage beruflich wie privat. Lampenfieber? Keine Spur.

Zum Fest der Liebe möchte ich die eigentliche Weihnachtsbotschaft noch stärker in den Vordergrund stellen.

Julia Marlen Mahlke

Für Julia Marlen Mahlke ist das Weihnachtsfest ein Akt, um Nähe zu erzeugen und nicht nur um zu konsumieren. Mahlke mimt seit einigen Jahren den Weihnachtsengel Julia. Beruflich begonnen hat sie einst als Schauspielerin, inzwischen lernt sie anstelle von Texten häufiger Selbstverteidigungsübungen auswendig.

Julia Marlen Mahlke

© privat

Im Winter arbeitet sie als Kampfsporttrainerin, im Sommer erklärt sie als Kajak-Guide Interessierten die Berliner Sehenswürdigkeiten vom Landwehrkanal aus. Schlüpft Mahlke in ihre Rolle als Weihnachtsengel, freut sie sich am meisten auf die verschiedensten Familienhintergründe und Weihnachtstraditionen.

So betritt sie sowohl ärmlichere Hochhausgegenden in Lichtenberg als auch superreiche Villen in Charlottenburg. Eines ist Mahlke bei allen Unterschieden bewusst geworden: „Zum Fest der Liebe möchte ich die eigentliche Weihnachtsbotschaft noch stärker in den Vordergrund stellen.“

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