zum Hauptinhalt
Ohne Stau rollt der Berufsverkehr um 08:30 morgens über den Kaiserdamm in Richtung Zentrum.

© dpa/Michael Kappeler

Berlin wächst und wächst: Nur mit weniger Privatautos ist der Verkehrskollaps zu verhindern

Damit die Hauptstadt und ihre Versorgung nicht im Stau stecken bleiben, muss der Verkehr effizienter werden. Autobesitzer müssen mit Einschränkungen leben.

Ein Kommentar von Christian Latz

Der Paketbote steht auf dem Radweg, der Handwerker findet keinen Parkplatz und der Lkw-Fahrer muss zum Beliefern des Supermarkts notgedrungen die ganze Straße blockieren. Szenen wie diese spielen sich zu Hunderten täglich in Berlin ab. Sie zeigen, dass der Verkehr in Berlin in der aktuellen Form an seine Grenzen gelangt.

Seit Jahren wächst die Stadt. Wo immer mehr Menschen leben, braucht es immer mehr Lieferdienste, die Sendungen bringen, schwere Lastwagen, die Supermärkte versorgen und Entsorger, die all den Müll und Schrott, der entsteht, wieder aus der Stadt schaffen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Genauso selbstverständlich steigt bislang mit den Einwohnern auch die Zahl der Autos. Wenn Berlin auch in Zukunft noch funktionieren soll, kann es so nicht weitergehen.

Berlins Autofahrer müssen sich deshalb an den Gedanken gewöhnen: Es werden vor allem sie sein, die Einschränkungen zu verkraften haben.

Tagesspiegel-Korrespondent Christian Latz

Das gebietet schon ein Blick auf die Logik: In einer Stadt mit begrenzten Flächen kann es nicht immer mehr fahrende und stehende Autos geben, ohne, dass es zum Verkehrskollaps kommt.

Berlins Autofahrer müssen sich deshalb an den Gedanken gewöhnen: Sollen Wirtschaft und Versorgung der Stadt nicht endgültig im Stau stecken bleiben, werden es vor allem sie sein, die Einschränkungen zu verkraften haben.

Es ist ein gutes Zeichen, dass der Senat dies erkannt hat und nun endlich mit den beiden Teilen zum Wirtschaftsverkehr und zur neuen Mobilität die Folgeabschnitte zum Mobilitätsgesetz beschließen will.

Bahn und Rad brauchen bessere Infrastruktur

Im Zweifel, so die Botschaft, hat der Wirtschaftsverkehr Vorrang. Das umfasst künftig gesonderte Lieferzonen statt Parkplätzen genauso wie die Idee, dass weniger private Pkw unterwegs sein dürfen, wenn Lieferungen und Handwerker nicht im Stau stehen sollen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der private Weg von A nach B wird sich dafür wandeln müssen. Bus, Bahn und Rad werden an Bedeutung gewinnen. Damit das gelingt, muss allerdings auch der Ausbau der Infrastruktur endlich vorankommen. Zur Wahrheit gehört: Vieles davon sind leider noch immer nur Pläne und Träume.

Genauso wie der Wirtschaftsverkehr in den kommenden Jahrzehnten nicht ohne Autos und Laster auskommen kann, werden aber auch nicht alle privaten Anlässe mit Rad oder Bahn absolviert werden können.

Auch hier ist Intelligenz und Effizienz gefragt. Es geht um geteilte Fahrten und Fahrzeuge. Was hingegen nicht effizient ist: Ein privater Pkw, der den größten Teil des Tages nur herumsteht und kostbare Stadtfläche blockiert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false