zum Hauptinhalt
Screenshot aus einem auf Instagram verbreiteten Video vom Polizeieinsatz in der Neuköllner Sonnenallee. / 17.11.2023

© Screenshot: Instagram/palestinespeaks/Bearbeitung: Tagesspiegel

Seinetwegen zog ein Polizist nach Anti-Israel-Demo die Pistole: 24-Jähriger bedrohte in Berlin Beamte – Haftbefehl

„Die Hamas wird Sie umbringen“: Damit drohte ein 24-Jähriger Polizisten bei propalästinensischen Demonstrationen. Nun befindet er sich in Untersuchungshaft.

| Update:

Immer wieder hat er in der vergangenen Wochen bei pro-palästinensischen und antiisraelischen Demonstrationen Polizisten bedroht. Einmal sah sich ein Beamter sogar gezwungen, seine Dienstpistole zu ziehen. Doch nun sitzt der 24-jährige Wasim A. in Untersuchungshaft.

Nach teils gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei bei den Demonstrationen ist gegen den 24-Jährigen ein Haftbefehl erlassen worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, wurde der Mann mit ungeklärter Staatsangehörigkeit am Montag festgenommen. Er soll aus Palästina stammen.

Er steht im Verdacht, in Berlin bei Kundgebungen im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel und den Militäroperationen im Gaza-Streifen mehrfach gegen Polizisten vorgegangen zu sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 24-Jährigen wegen mehrerer Vorwürfe, darunter wegen versuchter schwerer Nötigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in drei, teils besonders schweren Fällen, sowie versuchter Gefangenenbefreiung.

Zu den Straftaten kam es nach den Angaben der Staatsanwaltschaft jeweils, wenn die Polizei bei propalästinensischen und antiisraelischen Demonstrationen einschritt und Platzverweise erteilte oder die Personalien von Beteiligten festhalten wollte.

Fall 1 – Finger symbolisch an der Kehle

Bei einer Demonstration am 14. Oktober, eine Woche nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel, soll der 24-Jährige zu Polizisten gesagt haben, die Hamas werde sie umbringen. Dabei habe er „bekräftigend mit seinem Finger über seine Kehle gestrichen“, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Fall 2 – Security mit Schere bedroht

Am 2. November soll der 24-Jährige zwei Sicherheitsmitarbeiter eines Wohnheims in Niederschöneweide bedroht haben, als diese ein Hausverbot gegen ihn durchsetzen wollten. Er soll sie mit Nagelfeile und Schere bedroht haben.

Fall 3 – Drohung mit dem Klappmesser

Am 11. November soll er bei einer propalästinensischen Demonstration Polizisten mit dem Einsatz eines Klappmessers gedroht haben, als diese einen Platzverweis gegen den 24-Jährigen durchsetzen wollten.

Fall 4 – Drohung mit dem Klappmesser

Am 16. November dann zog ein Beamter sogar die Dienstwaffe. An diesem Abend waren zahlreiche Beamte in der Sonnenallee, Ecke Reuterstraße unterwegs. Dabei hätten sie eine 31-jährige Frau entdeckt, die im Verdacht stand, zuvor bei einer antiisraelischen Demonstration mit 1300 Teilnehmern von Kreuzberg nach Neukölln ein Schild mit der verbotenen Aufschrift „From the river to the sea“ hochgehalten zu haben.

Als die Beamten die Frau festnehmen wollten, soll sie Widerstand geleistet haben. Dann soll der 24-jährige A. versucht haben, die Frau zu befreien. Die Beamten konnten ihn davon abhalten. A. flüchtete in ein Lokal und hat dort lautstark auf Arabisch nach einem Messer verlangt haben.

Screenshot aus einem auf Instagram verbreiteten Video, Polizeieinsatz Sonnenallee

© Screenshot: Instagram/palestinespeaks

Einer der Polizisten hat das verstanden, ein anderer zog zur Eigensicherung seine Dienstwaffe aus dem Holster. Niemand in dem Lokal gab A. ein Messer, er verließ die Räume dann und ließ sich festnehmen.

Über den 24-Jährigen A. heißt es von der Staatsanwaltschaft: „Sein Vorgehen konnte erst dadurch unterbunden werden, dass ein unterstützender Polizeibeamter seine Dienstwaffe zog.

Tatsächlich ging der Beamte in die sogenannte „entschlossene Sicherungshaltung“, hielt die Pistole mit beiden Händen vor seinem Oberkörper und richtete den Lauf nach unten. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false