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© dpa/Franziska Koark

Schmierereien an Zügen und im „Tropical Islands“: Polizei rückt in Berlin zu Großrazzia gegen Sprayer aus

Für Musikvideos soll eine Sprayergruppe unter anderem an Bahnhöfen gesprüht haben. Nun durchsuchte die Polizei elf Objekte in Berlin und Frankfurt am Main.

Fast 200 Einsatzkräfte der Berliner Polizei und der Bundespolizei sind zu einer Razzia gegen mutmaßliche Sprayer ausgerückt. Die Beamten durchsuchten am Donnerstagmorgen elf Objekte in Berlin und Frankfurt am Main.

Die Sprayer-Gruppe soll ihre Graffiti als Hintergrund für Musikvideos genutzt haben. Den Tatverdächtigen werden unter anderem Schmierereien in Bahnhöfen und im Wasserpark „Tropical Islands“ vorgeworfen.

Laut Medienberichten soll es sich um die Gruppe „Saftboys“ handeln. Die acht Tatverdächtigen sind zwischen 26 und 31 Jahre alt, so die Polizei.

Die Gruppe soll schon seit Jahren im Visier der Ermittlungsgruppe Graffiti gewesen sein. Diese setzt sich zusammen aus Beamt:innen von Bundespolizei und Berliner Einsatzkräften.

2021 soll die Gruppe erstmals in Erscheinung getreten sein, so die Polizei. Damals sollen die Sprayer die Türen einer Bahn am S-Bahnhof Yorckstraße blockiert haben. So sei der Zug an der Weiterfahrt gehindert worden.

Graffitis als Hintergrund für Musikvideos

Das mutmaßliche Ziel der Aktion: den Bahnwagen großflächig zu besprühen, unter anderem als Hintergrund für ein Musikvideo. Es soll sich dabei um das Video zum Song „Bookaya“ handeln.

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Der Gruppe werden mehrere Taten vorgeworfen: Für ein Musikvideo sollen Mitglieder Geländer und Mülleimer im „Tropical Islands“ südlich von Berlin beschmiert haben. Am 12. September 2022 sollen sie eine Wand im Berliner S-Bahnhof Halensee auf einer Fläche von 45 Quadratmetern mit Schriftzügen versehen haben.

60.000
Euro an Sachschaden soll durch die Schmierereien entstanden sein.

Am U-Bahnhof Gleisdreieck soll außerdem ein U-Bahnwagen besprüht worden sein. Und am Bahnhof Schönfließ traf es ein Wartehäuschen. Ein Sachschaden in Höhe von rund 60.000 Euro soll so entstanden sein.

In Berlin durchsuchte die Polizei am Donnerstag insgesamt elf Wohnungen und zwei Geschäftsräume in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Ebenfalls durchsucht wurde eine Wohnung in Hessen.

190 Einsatzkräfte und drei Datenspürhunde

Dabei soll sich die Polizei vor allem auf Videomaterial fokussiert haben. In Frankfurt am Main soll der Administrator einer Firma wohnhaft sein, der für die Gruppierung die Videos produziert und verbreitet habe, so die Polizei.

Auch drei Datenspürhunde kamen zum Einsatz. Die Ermittlerinnen und Ermittler beschlagnahmten umfangreiches Beweismaterial, darunter Sprühdosen, Bilder der Graffitis, Schlüssel der Verkehrsbetriebe, Kameras, Mobiltelefone und andere elektronische Speichermedien.

In zwei Objekten in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg wurden außerdem ein Schlagring und eine Substanz gefunden, die möglicherweise unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Die sichergestellten Beweismittel werden nun ausgewertet, hieß es von der Polizei. Die weiteren Ermittlungen dauern an – auch gegen weitere, bislang unbekannte Beschuldigte.

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