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Die neuen Tarife gelten ab dem 20. Dezember.

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Rettung für die Branche oder Schub für die Konkurrenz?: Taxi-Tarife in Berlin steigen um 20 Prozent

Taxifahren wird in Berlin noch im Dezember deutlich teurer. Die Branche begrüßt die Erhöhung – mehr sei den Kunden aber nicht zuzumuten.

Die Taxi-Tarife in Berlin steigen noch in diesem Jahr um durchschnittlich 20 Prozent. Das hat der Senat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen.

Der Grundpreis erhöht sich in der regulären Tarifstufe zwei sowie im Flughafentarif zum BER von 3,90 Euro auf 4,30 Euro. Der Kilometerpreis steigt von aktuell 2,30 Euro für die ersten sieben Kilometer nun auf 2,80 Euro für die ersten drei Kilometer. Für die Kilometer drei bis sieben werden je 2,60 Euro fällig, danach kostet die Fahrt statt bisher 1,65 Euro nun 2,10 Euro pro Kilometer.

Für Fahrten zum Flughafen sowie mit Brandenburger Taxis aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, die ebenfalls in Berlin ladeberechtigt sind, steigt der Kilometerpreis für die ersten fünf Kilometer von 2,20 Euro auf 2,60 Euro. Darüberhinausgehende Distanzen werden statt mit 1,75 Euro nun mit 2,00 Euro je tausend Meter abgerechnet. Auch der Zuschlag für Großraumtaxis erhöht sich um einen Euro auf sechs Euro. Der Kurzstreckentarif bis zwei Kilometer bleibt dagegen bei sechs Euro.

Das ist wichtig, weil sich nicht nur die Energiekosten erhöht haben, sondern auch der Mindestlohn.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) zur Bedeutung des erhöhten Taxi-Tarifs

Nach einer mehrwöchigen Umstellungsfrist der Taxameter gelten die neuen Entgelte ab dem 20. Dezember für Fahrten mit der beigen Flotte. Die neuen Taxi-Preise stellten eine Entlastung für ein Gewerbe dar, das es in dieser Zeit schwer habe, sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne). „Das ist wichtig, weil sich nicht nur die Energiekosten erhöht haben, sondern auch der Mindestlohn.“

„Wir begrüßen, dass der Tarif angehoben wurde. Aber wir bedauern, dass es so lange gedauert hat“, sagte Leszek Nadolski, Vorsitzender der Berliner Taxi-Innung. Etliche Betriebe hätten bereits aufgeben müssen, weil die Einnahmen mit dem bisherigen Tarif nicht mehr ausreichend gewesen seien.

Der neue Tarif hingegen sei „auskömmlich“, sagte Nadolski. „Ich gehe davon aus, dass wir damit für lange Zeit auskommen können – und müssen.“ Weitere Preiserhöhungen würden zu viele Kunden abschrecken. „Wir müssen Tarife anbieten, die die Menschen bezahlen können.“

Dass in dieser Hinsicht schon die neue Preisstruktur zum Problem werden könnte, weil Kunden zu Mietwagenkonkurrenten wie Uber wechseln, glaubt der Innungschef jedoch nicht. „In dem Moment, wo wir die Preise anheben, wird auch Uber kurze Zeit später nachziehen“, prophezeit er. Anders ließe sich das Geschäft der Mietwagenanbieter legal nicht mehr finanzieren. „Wenn wir schon auf Messers Schneide fahren, kann es bei denen auch nicht funktionieren.“

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