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In Berlin gibt es ab Oktober ein Ticket für 29 Euro.

© dpa / dpa/Annette Riedl

Update

Neues Angebot gilt ab Samstag: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen 29-Euro-Ticket in Berlin

Übergangsweise können Berliner noch einmal ein verbilligtes Nahverkehrsticket nutzen. Ganz so einfach wie beim 9-Euro-Ticket wird es aber nicht.

| Update:

In Berlin ist am Samstag das neue 29-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gestartet. Zunächst bis Ende des Jahres haben die Berlinerinnen und Berliner die Möglichkeit, für monatlich 29 Euro Busse und Bahnen in der Stadt zu nutzen. Voraussetzung ist, dass sie bereits ein Jahres-Abo haben oder ein neues abschließen. Nach drei Monaten besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht.

Wie es dann bei den ÖPNV-Tarifen weitergeht, ist noch offen und hängt nicht zuletzt davon ab, ob sich Bund und Länder bis dahin auf ein bundesweit einheitliches System einigen. Derzeit verhandeln sie über die Finanzierung.

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Das 29-Euro-Monatsticket gilt in Berlin für die Tarifzonen A und B während der Monate Oktober, November und Dezember. Der Senat hatte das Angebot als Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket eingeführt, das im Sommer drei Monate lang Fahrgäste entlasten sollte. Die Nachfrage für das Ticket, das erst seit Wochenbeginn bestellt werden kann, war zuletzt schon recht groß. Allein die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verkauften seit vergangenem Montag rund 30.000 Tickets, wie sie am Freitag mitteilten. Auch bei der S-Bahn ist das 29-Euro-Ticket erhältlich. Am schnellsten geht der Kauf bei beiden Unternehmen online.

Von wann bis wann ist das 29-Euro-Ticket zu haben?

Es kann im Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. Dezember genutzt werden. Es ist also nur eine Zwischenlösung.

Warum gibt es ein befristetes Ticket?

Das bundesweite 9-Euro-Ticket, das von Juni bis August zu haben war, war aus Sicht des Berliner Senats ein großer Erfolg, auch und gerade in Berlin. Der Senat hatte sich deshalb für ein Nachfolgeticket stark gemacht. Weil es das bundesweit erst voraussichtlich ab Januar geben wird, hat der Senat für die Zeit bis dahin eine regionale Übergangslösung vorgeschlagen. Nach Einschätzung des Senats ist es ein Beitrag zur Entlastung der Menschen in Berlin angesichts steigender Energiekosten und Inflation.

Warum gibt es nicht einfach weiter ein 9-Euro-Ticket?

Weil dafür kein Geld im Haushalt ist. Die Kosten für ein 9-Euro-Ticket wären entsprechend deutlich höher und müssten ebenfalls mit Berliner Landesmitteln bezahlt werden. Aus Sicht des Senats war es schon schwierig genug, das 29-Euro-Ticket durchzubekommen.

Was lässt sich mit dem 29-Euro-Ticket denn sparen?

Der Preis für das neue Ticket ist mehr als dreimal so hoch wie für das 9-Euro-Ticket. Das ist ein erheblicher Unterschied. Allerdings kostet die VBB-Umweltkarte im Abo für den AB-Bereich sonst monatlich 63,42 Euro. Pro Monat lassen sich in diesem Fall also 34,42 Euro sparen, in den drei geplanten Monaten sind das zusammen 103,26 Euro.

Kann man das 29-Euro-Ticket für einzelne Monate kaufen wie zuvor das 9-Euro-Ticket?

Nein, das geht nicht. Wer es nutzen möchte, muss ein Abonnement abschließen.

Was müssen BVG-Kunden machen, die schon ein Abo-Ticket haben?

Die BVG sagt: nichts. Wer zum Beispiel schon eine VBB-Umweltkarte mit monatlicher oder jährlicher Abbuchung, ein entsprechendes Firmenticket oder 10-Uhr-Karten abonniert hat, kann die jeweilige Ticketvariante weiternutzen.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch bei der Vorstellung des neuen Angebots.

© Reuters / Lisi Niesner

Und wie funktioniert das mit dem Differenzbetrag?

Abonnenten mit monatlicher Zahlung wird nach BVG-Angaben automatisch der geringere Betrag abgebucht. Der Ausgleich für diejenigen mit jährlicher Zahlung soll bei der BVG voraussichtlich unmittelbar nach dem Aktionszeitraum erfolgen.

Endet das Abo nach drei Monaten automatisch?

Nein, so einfach ist es nicht. Dafür ist eine Kündigung zum 31. Dezember nötig. Wenn nicht gekündigt wird, verlängert sich das Abo zu den üblichen, nicht ermäßigten Preisen. Allerdings gibt es die Möglichkeit, auf das neue, voraussichtlich Anfang 2023 startende bundesweit gültige Nachfolgeticket umzusteigen.

Gibt es auch einen ermäßigten Preis für diejenigen, die bisher ein Sozialticket für 27,50 Euro nutzen?

Nein, das ließ sich nicht durchsetzen. „Am Ende haben wir das gemacht, was mit dem VBB und mit Brandenburg zusammen möglich war, das ist das 29-Euro-Ticket“, sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne).

Wo gibt es das 29-Euro-Ticket?

Die BVG empfiehlt, das Abo online abzuschließen. Das ist auf der Website der Verkehrsbetriebe möglich.

Gibt es das 29-Euro-Ticket auch am Automaten?

Nein. Wie im Fall von Abos üblich soll es auch dieses nicht am Automaten geben.

Wo gilt das Ticket?

Darüber wurde lange diskutiert. Schlussendlich lässt sich das neue Ticket aber nur im Geltungsbereich AB nutzen, also innerhalb Berlins und nicht im Brandenburger Umland.

Wollten die Berliner kein gemeinsames Ticket mit Brandenburg?

Doch. Berlins Regierende Bürgermeisterin und Verkehrssenatorin Jarasch haben mehrmals betont, ihnen wäre ein gemeinsames Ticket für beide Länder lieber gewesen.

Warum gibt es das dann nicht?

Die Brandenburger Seite war dafür nicht zu begeistern. Denn das ÖPNV-Angebot ist in Berlin sehr viel besser als im Nachbarland. Von einem Nahverkehrsticket profitieren die Berlinerinnen und Berliner deshalb deutlich mehr. Aus Brandenburger Sicht erschien ein befristetes Ticket, das allein aus den Länderhaushalten bezahlt werden muss, nicht attraktiv genug.

Was kostet das Ticket den Steuerzahler?

Der Haushaltsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hat dafür 105 Millionen Euro bewilligt. Die Summe muss im Nachtragshaushalt berücksichtigt werden. Darüber muss das Landesparlament noch abstimmen. Geld vom Bund gibt es für das 29-Euro-Ticket nicht. (dpa)

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