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Aktivist:innen haben sich auf die Zufahrt zum Flughafen BER geklebt.

© Foto: Letzte Generation

Update

„Letzte Generation“ blockiert Autobahn am BER: Berliner Polizei schneidet wegen Klimademonstrant Straße auf

Klimaschützer der „Letzten Generation“ versperrten am Freitag die Autobahn-Zufahrt zum Flughafen Berlin-Brandenburg. Bei der Blockade setzten sie auch Autos ein.

| Update:

Klimaschutz-Demonstrant:innen haben die Autobahn A113 zwischen der Anschlussstelle Schönefeld Süd und der Zufahrt zum Flughafen BER blockiert, wie die Brandenburger Polizei mitteilte. An der Straßensperre waren zehn Personen zwischen 20 und 70 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Acht von ihnen hatten sich mit den Händen an der Fahrbahn festgeklebt.

Es kam zu einem längeren Stau, die Autobahn musste streckenweise gesperrt werden. Ab der Anschlussstelle Berlin-Adlershof wurde der Verkehr umgeleitet. Gegen 10.30 Uhr kam es im Stau zu einem Unfall mit Sachschaden zwischen einem Lkw und einem Pkw. Verletzte gab es dabei keine.

Die Klimaprotest-Initiative teilte mit, ihre Mitglieder seien mit mehreren Autos nebeneinander auf der Autobahn immer langsamer gefahren, vor der Abfahrt hätten sie gehalten, die Autos quer gestellt, seien mit Warnwesten und Transparenten ausgestiegen und hätten sich auf der Straße festgeklebt. Laut Polizeibericht konnten die zwei Fahrzeuge, die die Demonstrant:innen zur Blockierung der Autobahn genutzt hatten, durch Einsatzkräfte sichergestellt werden.

Ein Stück Asphalt musste herausgeschnitten werden

Brandenburger Einsatzkräfte lösten gemeinsam mit Bediensteten der Berliner Polizei die festgeklebten Aktivist:innen von der Straße. Medizinisches Personal war laut Polizei vor Ort. Allerdings sollen die Klimademonstrant:innen laut Polizeiangaben keine Erste Hilfe in Anspruch genommen haben.

Bei einem 31-Jährigen musste zum Ablösen von der Straße die Fahrbahndecke aufgeschnitten und ein Stück Asphalt herausgestemmt werden. Der Demonstrant wurde leicht verletzt zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Die Autobahnmeisterei besserte den im Asphalt entstandenen Schaden anschließend aus. Kurz vor halb drei konnte laut Polizeiangaben der Streckenabschnitt auf der A113 für den Verkehr wieder freigegeben werden.

Die Polizei nahm die Protestierenden in Gewahrsam, um ihre Identität zu ermitteln. Gegen die Beteiligten erging Anzeige wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen Nötigung. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch.

Die Gruppe „Letzte Generation“ hatte Anfang der Woche angekündigt, nach zahlreichen Blockaden von Autobahnausfahrten und Straßenkreuzungen „auch friedlich Flughäfen lahmzulegen“.

Die Klimademonstrant:innen fordern von der Politik mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel, etwa ein Tempolimit auf Autobahnen und günstigen Nahverkehr. Seit Anfang des Jahres laufen die Blockaden in mehreren deutschen Städten. Die Polizei hat Hunderte Strafverfahren wegen Nötigung und Widerstand eingeleitet. (dpa,Tsp)

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