Kündigung nach 14 Jahren: „Direktorenhaus“ muss Alte Münze in Berlin-Mitte räumen

Eigentlich sollten auf dem alten Industriegelände zwischen Rotem Rathaus und Spree ein selbstverwalteter Kulturort der Freien Szene und das House of Jazz entstehen, 35 Millionen Euro hatte der frühere rot-rot-grüne Senat dafür zugesagt. Doch Anfang der Woche zerstreute der neue Landeshaushalt die Hoffnungen der Kreativschaffenden.

Statt des Kulturortes soll der Zwischennutzer des landeseigenen Gebäudekomplexes Alte Münze, die Spreewerkstätten GmbH, einen langfristigen Mietvertrag erhalten. Die Spreewerkstätten betreiben auf dem Areal einen Club und das Café und vermieten die Flächen für Veranstaltungen.

Ein weiterer Zwischennutzer soll das Areal dagegen verlassen: Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) hat dem „Direktorenhaus“ bereits im September 2023 zum Ende des Jahres gekündigt, offenbar mit der Androhung einer Räumung bis zum 19. Januar. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Daniela Billig hervor.

„Die Kündigung war für die wirtschaftliche Umsetzung eines ganzheitlichen Konzeptes für das gesamte Areal erforderlich und steht im Einklang mit dem vom Abgeordnetenhaus geforderten Gesamtkonzept zur Nachnutzung der Alten Münze durch die Spreewerkstätten“, heißt es darin.

Die Gründer des „Direktorenhauses“ hatten das damals seit zwanzig Jahren leerstehende Gebäude 2010 saniert und zu einem Ausstellungsort für Angewandte Kunst ausgebaut. Ob das Kunstzentrum bereits einen neuen Ort gefunden hat, ist noch unbekannt. Alternative Räumlichkeiten hätten die Nutzer:innen nicht angefragt, teilte die Senatsfinanzverwaltung mit.