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Berlin: Jüdisches Theater vor dem Aus

Das Jüdische Theater Berlin ringt ums Überleben. Nachdem der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hat, muss das Ensemble provisorisch im Rathaus Charlottenburg auftreten. Zudem schreibt das Theater rote Zahlen.

Berlin - Fünf Jahre nach seiner Gründung kämpft das Jüdische Theater «Bamah» in Berlin ums Überleben. Der Vermieter der bisherigen Spielstätte am Steinplatz habe dem Ensemble den Vertrag kurzfristig wegen Eigenbedarfs gekündigt, sagte Intendant Dan Lahav am Dienstag in Berlin. Zudem schreibe das Theater rote Zahlen, seit die Arbeitsagentur im vergangenen Jahr die Förderung von sieben der etwa zwölf Mitarbeiterstellen beendet habe.

Im Februar tritt das Ensemble provisorisch im Bürgersaal des Rathauses Charlottenburg auf. Gespräche mit dem Berliner Senat über ein neues Quartier und über Zuschüsse seien bisher ohne Ergebnis geblieben, beklagte Lahav. «Im Jahr bräuchte ich nur 100 000 bis 150 000 Euro. Dann wäre ich glücklich.»

Nach Lahavs Angaben gibt es in Deutschland neben dem «Bamah» nur noch in Hamburg ein vergleichbares Theater, das jüdische Stücke in deutscher Sprache zeigt. Im vergangenen Jahr kamen rund 15 000 Zuschauer in das Berliner Theater, das sowohl klassische ostjüdische Stücke als auch zeitgenössische Werke aus Israel aufführt. Das «Bamah» (hebräisch für «Bühne») war im Jahr 2001 die erste Neugründung eines jüdischen Theaters in Berlin seit dem Holocaust. (tso/dpa)

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